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Neuer Anzeiger 8 Februar 2013

Seite 10 NEUER ANZEIGER

Seite 10 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 8. Februar 2013 Leimbach Sulgen Birwinken Amriswil Nationalturner in Sulgen Sulgen. Der Thurgauische Nationalturnerverband führt seine Delegiertenversammlung diesen Samstagvormittag, 9. Februar, in der Auholzhalle Sulgen durch. Am Nachmittag findet gleichenorts der Ringer-/Schwingercup für Nachwuchsteams statt. Im Rahmen der Delegiertenversammlung werden ab 9.45 Uhr die erfolgreichen Thurgauer Turner der abgelaufenen Saison geehrt. Die Märstetter Riege mit Yven Kiser und Samuel Giger holte zwei Schweizer Meister Titel auf dem nationalen Parkett. Jahresbester in der Elitekategorie A wurde der Zihlschlachter Martin Brühlmann. Rund 70 Personen haben sich zur Versammlung angemeldet, darunter Gemeindeammann Andreas Opprecht, Turner, Funktionäre und Gäste des Vebandes. Am Nachmittag finden Nachwuchswettkämpfe im Ringer- und Schwingercup statt. Acht Teams haben sich zu den Zweikämpfen auf den Hallenmatten angemeldet. Die Nationalturner freuen sich, in Sulgen Gast sein zu dürfen. Zuschauer sind zu beiden Veranstaltungen freundlich eingeladen. (pd) Wurden für ihre Vereinstreue geehrt: (hinten) Maya Müller und Monika Altwegg, (vorne) Hildi Hess und Gründungsmitglied Trudi Rutishauser. Bild: zVg Ein halbes Jahrhundert alt Leimbach. Am 17. Januar feierte der Frauenturnverein Leimbach sein 50-Jahre-Jubiläum im Restaurant Löwen in Donzhausen. Zum Dank für die langjährige Treue und als Überraschung gab es vom «Löwen» eine wunderbare Torte, verziert mit Kerzenfackeln und dem Vereinslogo. Maya Müller Der FTV Leimbach blickt auf ein aktives 2012 zurück. Zuerst die Jodlerunterhaltung in Sulgen, die Turnunterhaltung, dann Velotouren, am Maibummel eine kleine Wanderung nach Jonschwil ins Schöpfli, eine Besenbeiz mit herrlicher Aussicht, dann einen Postenlauf, eine Walking-Tour, die aber wegen schlechten Wetters abgebrochen werden musste. In den Sommerferien besuchten die Turnerinnen das Military Tattoo in St. Gallen und im September führte sie die Vereinsreise ins Züri Oberland. In der gemütlichen Sunneschüür in Bänikon genossen die Frauen am 6. Dezember ihren Klausabend. Zum Jubiläum gönnt sich der FTV Leimbach im November eine Zirkus-Gala mit Essen in Winterthur. An der Versammlung wurden neu in den Vorstand gewählt: Vreni Gisler, bisher Beisitzerin, ersetzt Maya Müller als Aktuarin. Diese hatte das Amt elf Jahre lang inne. Nun zieht sie von Leimbach weg, bleibt aber noch im Verein. Maria Oswald, bisher Revisorin, ersetzt Vreni Gisler als Beisitzerin und Regula Belz ersetzt Maria Oswald als Revisorin. Alle wurden einstimmig gewählt. Maya und Monika Altwegg wurden für 20 Jahre Mitgliedschaft im Turnverein geehrt, Hildi Hess für 40 Jahre und Trudi Rutishauser für 50 Jahre. Ebenfalls wurden der Vorstand, die Leiterinnen Tanja Frick und Vreni Gisler geehrt. Für gut besuchte Turnstunden wurden Vreni Gisler, Tanja Frick, die Präsidentin Therese Zobrist und Hildi Hess belohnt. Der FTV Donzhausen blickt auf eine spannende Geschichte zurück. Bei der Gründung am 20. Februar 1963 war Trudi Rutishauser dabei, sie leitete im März dann auch gleich die erste Turnstunde. Sie erinnert sich: «Auf die Idee, einen Frauenturnverein zu gründen, kamen wir an einer Bäuerinnentagung.» 1964 wurde der noch junge Verein in den Kantonalverband aufgenommen. Bis 1977 fanden die Turnstunden in Donzhausen statt. Als in Leimbach 1977 eine neue Turnhalle entstand, wechselte der Verein sein Trainingslokal. Dies hatte dann die Abspaltung einer Minderheit zur Folge. Diese wirkte sich später jedoch nicht negativ auf den Verein aus, kamen doch immer mehr Leimbacher, Opfershofer und Guntershauser Frauen in den Verein. An der 40. GV des FTV Donzhausen im Januar 2003 wurde der Antrag zur Änderung des Namens in FTV Leimbach angenommen. Nebst Turnen gehen die Frauen des FTV Leimbach auch jährlich auf Vereinsreise. Sie nehmen an Turnfesten und Abendunterhaltungen teil. Sie besuchen auch gemeinsam kulturelle Anlässe, gehen auf Velotouren und Wanderungen. Neuen Mitgliedern steht der Verein jederzeit offen. Turner Martin Brühlmann beim Steinheben mit einem 22,5-Kilogramm-Stein. Bild: zVg Blutspende-Aktion im Pfarreisaal Sulgen Sulgen. Am Dienstag, 19. Februar, führt der Samariterverein Sulgen und Umgebung mit einer Equipe vom Kantonsspital Münsterlingen eine Blutspende-Aktion durch. Die Aktion findet im katholischen Pfarreisaal in Sulgen von 17 bis 20 Uhr statt. Die Samariter bitten Neuspender, sich vor 19.15 Uhr einzufinden. (pd) Englisch für Anfänger Amriswil. Pro Senectute bietet ab Ende Februar in Amriswil einen Englischkurs für interessierte Menschen ab 55 Jahren an. Es werden Personen angesprochen, welche keine Erfahrung in der englischen Sprache mitbringen. In angenehmer Atmosphäre werden die ersten Grundlagen erworben, um sich mündlich und schriftlich auszudrücken. Die Kursunterlagen sind nicht in den Kosten mit inbegriffen und werden über Lendenmann kandidiert für Gemeindebehörde Birwinken. Der 47-jährige parteilose Peter Lendenmann ist der einzige offizielle Kandidat für den vakanten Sitz im Gemeinderat von Birwinken. Lendenmann ist Geschäftsleiter der Landi Amriswil. Der Kandidat ist verheiratet und Vater dreier Kinder. Die Familie wohnt in Andwil. Die Ersatzwahl findet am 3. März statt. (red.) die Kursleitung bezogen. Hanna Eikelenboom aus Romanshorn leitet den Kurs. Der Kurs findet jeweils dienstags vom 26. Februar bis 26. März von 10 bis 12 Uhr im Unterrichtsraum des evangelischen Kirchgemeindehauses in Amriswil an der Romanshornerstrasse 6 statt. Die fünf mal zwei Lektionen kosten 150 Franken. Auskunft und Anmeldung bei Pro Senectute Thurgau, Tel. 071 626 10 83. (pd)

Freitag, 8. Februar 2013 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 11 Sulgen «Wir haben den Standort Sulgen ausgebaut» Sulgen. Vor zehn Jahren übernahm die Hochdorf-Gruppe die ehemalige Milchpulverfabrik Sulgen. Karl W. Gschwend, Geschäftsführer der Hochdorf Nutritec AG, über Kunden, Lieferanten und die Bedeutung des Standorts im Thurgau. Herr Gschwend, wann haben Sie das letzte Mal ein Glas Milch getrunken? Karl W. Gschwend: Das muss im Sommer gewesen sein. In dieser Jahreszeit trinke ich am Morgen bisweilen kalte Milch. Milchgetränke stehen in meiner Familie aber regelmässig auf dem Tisch. Wir sind überzeugte Konsumenten von Milchprodukten. Wird für Milch zeitgemäss und intensiv genug geworben? Junge Leute bevorzugen heute doch eher Energy-Drinks. Gschwend: Solche Getränke verkörpern primär ein Lebensgefühl. Sie zu konsumieren, ist Fun und Kick oder wie man das nennen möchte. Milch hingegen enthält alle Nährstoffe und Energiequellen für eine perfekte Ernährung von der Geburt bis zum vierten Lebensjahr. Aber es ist auch mein Eindruck, dass für Milch – anders als etwa für Käse und Butter – im Moment vergleichsweise wenig Werbung gemacht wird. Vor einigen Jahren war das noch anders. Im Bewusstsein der Bevölkerung ist der Betrieb der Firma Hochdorf immer noch die «Milchpulveri». Was wird in Sulgen heutzutage eigentlich alles hergestellt? Gschwend: Der alte Name bringt es immer noch treffend zum Ausdruck: Milchpulver in jeglicher Zusammensetzung, und zwar für die Einarbeitung vor allem in Schokolade, Brot, Teigwaren, Biskuits, Süss- und Fleischwaren und vieles mehr. Das zweite Standbein ist die Herstellung von Kleinkindernahrung ab Geburt bis etwa zum dritten, vierten Lebensjahr. Wie viel Milch wird in Sulgen im Laufe eines Jahres verarbeitet und wer sind die Lieferanten? Gschwend: Wir verarbeiten in Sulgen jährlich 290 000 Tonnen beziehungsweise 230 Millionen Liter Milch und 60 000 Tonnen Molke. Unsere Lieferanten sind die Bauern der Nordostschweiz, die in den Milchorganisationen zusammengeschlossen sind. Karl W. Gschwend, Geschäftsführer Hochdorf Nutritec AG Bild: edc Das sind enorme Mengen. Wie hoch ist da der jährliche Strom- und Wasserverbrauch? Gschwend: Das Werk in Sulgen benötigt pro Jahr 15 GWh Strom, 74 GWh Erdgas sowie 500 000 Kubikmeter Frisch- und Betriebswasser. An wen werden die in Sulgen hergestellten Produkte geliefert? Gschwend: Das Milchpulver geht an die weiterverarbeitenden Nahrungshersteller im In- und Ausland, vor allem an die Schokoladehersteller in der Schweiz. Was die Kleinkindernahrung betrifft, wird ein kleiner Teil in der Schweiz vermarktet. Die Hauptmärkte befinden sich in Fernost – vor allem in China –, im Mittleren Osten, in Nordafrika sowie in Russland und in der Europäischen Union. Welche Rolle spielen dabei der inländische Markt und der Export? Gschwend: Auf das Inland entfallen etwa zwei Prozent der Kleinkindernahrung; der Rest geht in den Export. Überraschend ist das nicht, wenn man bedenkt, dass in der Schweiz pro Jahr nur rund 72 000 Babys geboren werden. Wie viele Leute beschäftigt Ihr Unternehmen in Sulgen? Gschwend: Im Januar 2003 haben wir 102 Mitarbeitende übernommen, heute sind wir bei 131 angelangt. Zu Beginn führten wir in Sulgen eine autonome Firma mit allen operativen Einheiten. Inzwischen sind wir ein reines Produktionswerk. Mit der Verdoppelung der Produktion haben wir in den Bereichen Produktion, Qualitätssicherung, Analytik und Logistik auch die Zahl der Arbeitsstellen verdoppelt. Welche Berufe werden im Sulger Werk ausgeübt? Gschwend: Bei uns angestellt sind vor allem Milch- und Lebensmitteltechnologen und Käser. Vertreten sind auch einige andere Berufe, denen die Herstellung von Nahrungsmitteln vertraut ist. Wir beschäftigen zudem Lebensmittelingenieure, Mechaniker, Elektriker, Logistiker, Laboranten und kaufmännisches Personal. Werden am Standort Sulgen auch Berufsleute ausgebildet? Gschwend: Bisher waren wir vor allem mit uns selber beschäftigt. Ab August dieses Jahres werden aber auch in Sulgen zwei Personen Gelegenheit haben, den Beruf des Lebensmitteltechnologen zu erlernen, wie dies seit Jahren in Hochdorf der Fall ist. Für die Ausbildung von Leuten benötigt eine Firma personelle Ressourcen. Diese haben wir jetzt aufgebaut. Wie hat sich die Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Hochdorf Nutritec AG ausgewirkt? Gschwend: Bei uns läuft der Geschäftsverkehr in beide Richtungen des Euro. Das bedeutet, dass wir bei der Beschaffung in Zeiten wie diesen profitieren können. Beim Verkauf stehen wir jedoch wie alle Verkaufsgesellschaften unter einem starken Druck. War der Standort Sulgen in den letzten zehn Jahren jemals ernsthaft infrage gestellt? Gschwend: Nein, im Gegenteil. Der Standort Sulgen wurde unter unserer Ägide mit rund 90 Millionen Franken zum strategischen Milch- und Molkeverarbeitungszentrum der Hochdorf-Gruppe auf- und ausgebaut. Was spricht denn dafür, in Sulgen zu produzieren? Gibt es konkrete Standortvorteile? Gschwend: Ja, der Ort liegt inmitten der nordostschweizerischen Milchproduzentenregion und auch nahe am süddeutschen Produktionsgebiet. Die Verkehrsanbindungen sind derzeit mittelmässig bis gut. Eine Verbesserung versprechen wir uns von der BTS. Unter Einbezug Süddeutschlands können auch die Möglichkeiten, Personal zu rekrutieren, als zufriedenstellend bezeichnet werden. Gesamthaft sind wir mit dem wirtschaftlichen und politischen Umfeld zufrieden. Haben Sie dennoch Wünsche an die Gemeinde Sulgen oder den Kanton Thurgau? Gschwend: Die Verbindungen zu den Behörden sind transparent, schnell und verbindlich. Wir pflegen gute Kontakte zu allen Behörden und Ämtern. Zurzeit gibt es keine offenen Problemfälle. Was unternimmt Ihr Unternehmen für den Umweltschutz? Gschwend: 2005 haben wir am Standort Sulgen das Heizöl fast vollständig durch Erdgas ersetzt. Gas hat den gleichen Energiegehalt wie Heizöl, stösst bei der Verbrennung aber einen Viertel weniger CO2 aus. Zudem nutzen wir in Sulgen die Abwärme der Druckluftkompressoren und heizen damit ein ganzes Produktionsgebäude. In den nächsten acht Jahren wollen wir den CO2-Ausstoss in Sulgen weiter reduzieren, und zwar um 3000 Tonnen pro Jahr. Dafür werden neue Anlagen nötig sein, aber als Unternehmen, das für die Nahrungsmittelindustrie produziert, ist uns der Umweltschutz ein grosses Anliegen. Man hat manchmal den Eindruck, dass sich die Firma Hochdorf abkapselt. Gab es in Sulgen schon einmal einen Tag der offenen Tür? Gschwend: Nein, aber nicht, weil wir das nicht wollten oder etwas zu verbergen hätten, sondern aus ganz anderen Gründen: Zum einen können wir die Produktion nicht unterbrechen, zum andern gibt es strenge Vorschriften bezüglich Hygiene, die jederzeit einzuhalten sind. Wir würden die Bevölkerung gerne zu uns einladen und überlegen uns auch, wie ein solcher Tag der offenen Tür unter den spezifischen Rahmenbedingungen aussehen könnte. Ist Hochdorf auch in 10 bis 15 Jahren noch in Sulgen präsent? Gschwend: Mit Sicherheit. Ich habe ja bereits auf die beträchtlichen Investitionen hingewiesen. Eine Voraussetzung muss allerdings erfüllt sein: In der Region müssen genug Milch und Molke produziert werden, damit es unseren Betrieb weiterhin braucht. Interview: Georg Stelzner

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