Bürglen, Seite 3 Gewerbeverein Da niemand das Präsidium übernehmen wollte, wird der Gewerbeverein Bürglen, gemäss Beschluss der GV, neu vom Vorstand im Kollektiv geführt. Schönenberg, Seite 5 Schwimmbad Lukas Hoffmann ist neuer Präsident der Genossenschaft Schwimmbad Thurfeld. Neu im Vorstand sind zudem Susanne Gamper und Michael Keller. Bürglen, Seite 5 Mahlzeitendienst Die Nachfrage nach Menüs ist beim Mahlzeitendienst Bürglen im Jahr 2022 zurückgegangen. Dennoch verteilte das Team 1692 Mahlzeiten. NACHHALTIG ENTS RGEN Auch samstags von 9-12 Uhr geöffnet Muldenzentrale OTG AG Buchenhölzlistrasse 6 | 8580 Amriswil Tel 071 414 33 33 | www.muldenzentrale-otg.ch Donnerstag, 6. April 2023, Nr. 14, 32. Jahrgang NEUER ANZEIGER Die Zeitung für das AachThurLand und die Region Bürglen Wann fängt das Leben an? Eine Tradition gibt es zum Osterfest: Die Menschen im Gottesdienst müssen mindestens einmal zum Lachen gebracht werden. Also: Ein katholischer Priester, eine evangelische Pfarrerin und ein jüdischer Rabbiner diskutieren die Frage, wann das Leben beginnt. «Ganz klar», sagt der Priester: «Das Leben beginnt mit der Befruchtung.» «Nun», meint seine Kollegin, «das muss differenzierter betrachtet werden, aber ich denke, es beginnt mit der Geburt.» «Alles Quatsch», sagt der Rabbiner: «Das Leben beginnt, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund gestorben ist.» Komisch, das Leben fängt scheinbar immer irgendwie erst in der Zukunft an. Für Udo Jürgens begann das Leben mit 66 Jahren. Dann wollte er alles nachholen, was er im bisherigen Leben nicht gemacht hatte. Den Verrückten spielen, komische Kleidung tragen, Jazzmusik machen, wilde Reisen unternehmen, in der Disco rocken … Aber warum hat er das alles nicht schon früher getan? Was hinderte ihn daran? Familienleben, Beruf, Ansehen oder Moral? Manche und mancher werden auch gar nicht erst 66 Jahre alt. Ich kann niemandem garantieren, dass im Himmel alles nachgeholt werden kann, was auf Erden versäumt wurde, auch wenn dort alles gut sein wird. Der Gegenentwurf zu Jürgens Song ist ein älterer Schlager, in dem es heisst «Mit 17 fängt das Leben erst an» (die Älteren erinnern sich vielleicht). Diese Schlussfolgerung aus einer Liebesbeziehung hat eher etwas Vertröstendes. Liebeskummer bei Kindern und Jugendlichen sollte durchaus ernst genommen Ostern fängt das Leben an werden. Manche junge Leute denken auch, das Leben beginnt mit der Mündigkeit und der Fahrerlaubnis. Komisch, das Leben fängt scheinbar immer irgendwie erst in der Zukunft an. Ich beobachte da einen Bewusstseinswandel. Unter dem Eindruck von Corona, Klimakrise und Krieg in der Ukraine entstehen neue Lebensentwürfe. «Ja» zu einer Karriere und zum Geld verdienen. Aber kein Warten bis zur Rente, um dann erst die Früchte zu ernten. Leben und Arbeit sollen sich vielmehr in einer gesunden Balance befinden. Zeit für Beruf, aber auch für Familie und Freunde. Teilung der häuslichen Aufgaben und Berufstätigkeit als sinnvoll verbrachte Lebenszeit. Wird das gehen ohne Verzicht in irgendeiner Hinsicht? Der gesellschaftliche Dialog ist eröffnet, zumal das Versprechen von Sicherheit und Wohlstand nicht mehr garantiert ist. Leben ist heute, jetzt. Mit fortschreitendem Lebensalter erzählen manche auch davon, dass nach Erfahrung von Krankheit, Trennung und Leid für sie ein neues Leben begonnen hat. Sie haben die Veränderung nicht gewollt und sind dennoch dankbar, dass sie weiterleben dürfen. Das Leben hat trotz Einschränkungen eine neue Qualität bekommen. Prioritäten haben sich verändert. Vielleicht sollten wir Tod und Auferstehung als fliessender und ineinandergreifender begreifen. Für Christinnen und Christen beginnt das neue Leben mit Ostern. Jesus ist von den Toten auferstanden. Seinen Freundinnen und Freunden ist er neu begegnet. Und er gab ihnen den Auftrag, allen Menschen davon zu erzählen. Denn mit seiner Auferstehung hat er den Tod überwunden. Und das gilt auch für alle, die Ostern steht für die Auferstehung Jesu und den Sieg des Lebens über den Tod. Bild: pd ihm vertrauen. Das Leben siegt über den Tod. Der bleibt natürlich eine Erfahrung in unserem Leben. Aber ihm ist die Macht genommen. Er trennt uns nicht mehr von Gott, sondern ist – wie das Leben – der Weg zu ihm hin. Das gute Wetter in diesen Tagen zieht mich hinaus in die Natur. Wir denken ja immer, dass die Natur im Winter stirbt, und im Frühling neu erwacht. Lange Zeit habe ich das als Bild dafür gesehen, was Auferstehung ist. Der Tod als abruptes Ende und ein plötzlicher Neuanfang aus dem Nichts. Mittlerweile denke ich, dass das nur der Augenschein ist. In der Realität laufen in den Pflanzen viele Prozesse, wenn auch verlangsamt, weiter. An meinem Feigenbaum sind im Winter schon die Knospen für das nächste Jahr. Wenn ich am Barbaratag Kirschäste ins Haus hole, blühen sie zu Weihnachten. Ist das Leben eines Baumes zu Ende, setzen sogleich Prozesse ein, die neues Leben hervorbringen. Vielleicht sollten wir Tod und Auferstehung als fliessender und ineinandergreifender begreifen. Rainer Maria Rilke sieht in seinem bekannten Herbstgedicht alles Fallen sanft in den Händen Gottes gehalten. Die Nachrichten in diesen Frühlingstagen vom leeren Grab und die Berichte von denen, die Jesus später begegnet sind, ermutigen uns dazu. Ostern fängt das Leben an. Pfarrer Uwe Buschmaas, Evangelische Kirchgemeinde Sulgen–Kradolf GZA/AZA 8583 Sulgen Post CH AG Adressberichtigung melden! Amtliches Publikationsorgan für Sulgen, Bürglen, Kradolf-Schönenberg, Erlen, Anzeiger für Birwinken und Hohentannen. Redaktion und Verlag: Steinackerstr. 8, 8583 Sulgen, Tel. 071 644 91 00, E-Mail redaktion@neueranzeiger.ch, Aboservice: Telefon 071 644 91 00, E-Mail abo@neueranzeiger.ch, Inserate: medienwerkstatt ag, Steinackerstr. 8, 8583 Sulgen, Tel. 071 644 91 03, E-Mail inserate@neueranzeiger.ch
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