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Neuer Anzeiger 31.Dezember 2021

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Neuer Anzeiger 31.Dezember

«En guete Rutsch!» wünscht der Neue Anzeiger seinen Leserinnen und Lesern Freitag, 31. Dezember 2021, Nr. 52, 30. Jahrgang NEUER ANZEIGER Die Zeitung für das AachThurLand und die Region Bürglen «Dann gründe doch einen Verein!» Sulgen. Seine Masterarbeit über Strassenkinder führte Beni Brügger im Jahr 2011 in die Demokratische Republik Kongo. Nach seiner Rückkehr gründete er mit Gleichgesinnten den Verein Baraza, der am 8. Januar sein zehnjähriges Bestehen feiert. Hannelore Bruderer Das «House of Grace» in der kongolesischen Stadt Bunia bietet bis zu 40 Kindern ein vorübergehendes Zuhause. Seit seiner Gründung im Jahr 2004 sind es Hunderte die dort Unterschlupf, Bildung, medizinische Versorgung und Wertschätzung erhalten haben. Hinter jedem dieser Kinder steht ein persönliches Schicksal. Es sind Flüchtlingskinder, die ihre Eltern verloren haben oder Strassenkinder, deren Eltern bedingt durch Armut oder Sucht nicht für sie sorgen können. In den Anfangsjahren waren es viele ehemalige, oft stark traumatisierte Kindersoldaten, um die man sich im «House of Grace» kümmerte. «Bunia ist eine Stadt mit mehr als einer Million Einwohnern und gilt als relativ sichere Stadt, da sie unter dem Schutz der UN-Blauhelmtruppen steht», erklärt Beni Brügger vom Verein Baraza. «Zehntausende Menschen, die vor den vielen Rebellengruppen im Land flüchten, suchen dort Unterschlupf.» Gestärkt ins Leben Beni Brügger ist in Sulgen aufgewachsen und wohnt heute mit seiner Familie im Aargau, wo er als Primarlehrer tätig ist. Das Thema Strassenkinder beschäftigt den 36-Jährigen schon lange. Er hat seinen Zivildienst im Rahmen eines Hilfsprojekts im Senegal absolviert und an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg den Studiengang Strassenkinderpädagogik belegt. Für Recherchen zu seiner Masterarbeit reiste er in den Kongo. «Dort bekam ich den Kontakt zu Jacques Djadri vermittelt. Er ist Lehrer und Pastor und hat das ‹House of Grace› gegründet», sagt Brügger. Ziel der Institution ist, die Kinder nach angemessener Zeit wieder mit ihren Herkunftsfamilien zusammenzuführen oder ihnen eine Ausbildung zu geben, damit sie ihr Leben selbständig gestalten können. «Die finanzielle Unterstützung ist die eine Seite, dieses Ziel zu erreichen», so Brügger, «die andere ist, die Kinder so zu unterstützen, dass sie ihren Wert erkennen und gestärkt ihren Platz in der Gesellschaft finden.» Eine Reise mit Folgen Das «House of Grace» befand sich 2011 in einer finanziell schwierigen Situation und stand mit seinen damals drei Mitarbeitenden knapp vor der Schliessung. Das Projekt und die engagierten Personen, die es leiteten, beeindruckten Beni Brügger. Nach seiner Rückkehr erzählte er seiner Familie und Freunden von seinem Aufenthalt, der ihm nebst den Grundlagen zu seiner Masterarbeiten bis heute andauernde Freundschaften beschert hatte. Er wollte dem «House of Grace» helfen, wusste aber nicht wie. «Dann gründe doch einen Verein», Beni Brügger Bild: hab Beni Brügger (re.) und seine Frau beim Besuch des «House of Grace» im Jahr 2017. In der Bildmitte Jacques Djadri. schlug ihm sein Vater vor, was Beni Brügger dann auch tat. Der Vereinsname Baraza bedeutet in der Sprache Suaheli Veranda. Baraza bezeichne aber allgemein einen Ort an dem man sich treffe, austausche und Lösungen für Probleme suche, erklärt Brügger. «Also das, was wir mit unserem Verein erreichen wollen.» Der Verein mit rund einem Dutzend Mitgliedern legt viel Wert auf Transparenz, die Zusammenarbeit mit den Leitern im Kongo ist eng. Monatlich wird ein Finanz- und Projektbericht verfasst. Für die Löhne der 16 lokalen Mitarbeitenden, Lebensmittel, Kleider und Schulmaterial für die Kinder sowie deren medizinische Versorgung werden durchschnittlich rund 5500 Franken pro Monat benötigt. Schlanke Verwaltung «Da wir unentgeltlich arbeiten und vieles selbst finanzieren, fliessen 98 Prozent der Spendeneinnahmen direkt in das Projekt, der administrative Aufwand beträgt nur rund zwei Prozent», sagt Beni Brügger. Sein eigener Einsatz für den Verein entspreche in etwa einem 20-Prozent-Pensum. Der Verein Baraza erhält seine Spenden in erster Linie von Privatpersonen, vereinzelt von kirchlichen Organisationen, Firmen oder Sammelaktionen von Schülerinnen und Schülern. Zudem geht der Erlös des Secondhand- Bücherladens von Beni Brüggers Mutter an der Kirchstrasse 26 in Sulgen vollumfänglich an den Verein. 2022 liegt der Fokus auf dem Projekt Kasongo. Dort, etwas ausserhalb der Stadt, soll ein zweiter Standort in Betrieb gehen. Der Verein rechnet mit einer Investition von rund 50 000 Franken. Spendenkonto Bild: pd Der Verein Baraza ist gemeinnützig anerkannt, Spenden können von den Steuern abgezogen werden. Das Spendenkonto lautet: PC 85-726112-6, Baraza, 8583 Sulgen, IBAN: CH32 0900 0000 8572 6112 6. Weitere Informationen zum Verein und seinen aktuellen Projekten sind im Internet unter www. baraza.ch aufgeführt.(hab) GZA/AZA 8583 Sulgen Post CH AG Adressberichtigung melden! Amtliches Publikationsorgan für Sulgen, Bürglen, Kradolf-Schönenberg, Erlen, Anzeiger für Birwinken und Hohentannen. Redaktion und Verlag: Steinackerstr. 8, 8583 Sulgen, Tel. 071 644 91 00, E-Mail redaktion@neueranzeiger.ch, Aboservice: Telefon 071 644 91 00, E-Mail abo@neueranzeiger.ch, Inserate: medienwerkstatt ag, Steinackerstr. 8, 8583 Sulgen, Tel. 071 644 91 03, E-Mail inserate@neueranzeiger.ch

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