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Neuer Anzeiger 31 Dezember 2015

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Neuer Anzeiger 31 Dezember

Sulgen, Seite 3 Kradolf, Seite 3 Kradolf, Seite 8 Musizieren Nach den Sportferien startet die Musikschule Sulgen neue Kurse. Interessierte, die ein Instrument lernen möchten, können sich noch bis zum 10. Januar anmelden. Helfen Knapp 61 000 Franken sind beim Hilfsfonds Unwetter Kradolf- Schönenberg eingegangen. Die gesamte Summe wurde ausbezahlt und der Fonds aufgelöst. Jassen Die Erlenackerschützen Kradolf-Schönenberg laden zum 28. Preisjassen ein. Das Preisjassen findet am 9. Januar in der Mehrzweckhalle statt. 8580 Hefenhofen Tel. 071 278 26 46 www.georgesbleiker.ch • Sonderabfälle und Metalle • Muldenservice Donnerstag, 31. Dezember 2015, Nr. 52, 24. Jahrgang NEUER ANZEIGER Die Zeitung für das AachThurLand und die Region Bürglen Ohne Kerzen, dafür mit viel Gesang Sulgen. Zu Weihnachten haben die Evangelische und die Katholische Kirchgemeinde Sulgen Asylsuchende zu einem gemeinsamen Mahl und einer kleinen Feier eingeladen. Der Abend ist für beide Seiten zum bereichernden Erlebnis geworden. Hannelore Bruderer Die Vorbereitungen im Saal unter der katholischen Kirche sind abgeschlossen. Leicht angespannt warten die zwei Dutzend Helferinnen und Helfer auf ihre Gäste. Angespannt deshalb, weil sie nicht wissen, wie viele Personen ihrer Einladung folgen und wie die Eingeladenen die Feier aufnehmen werden. Ihre Gäste sind die Asylsuchenden, die in der Luftschutzanlage Auholz untergebracht sind. Seit zwei Monaten halten sich dort jeweils um die Hundert männliche Asylsuchende auf, bevor sie an verschiedene Standorte in die Kantone verlegt werden. Für diese Menschen richten die Evangelische und die Katholische Kirchgemeinde Sulgen am Abend des 23. Dezember eine Weihnachtsfeier aus. Auftakt zum Fest der Liebe Es ist kurz nach 18 Uhr, als sich die Tür öffnet und sich eine lange Kolonne junger Männer in den Eingangsbereich des Saals ergiesst. Um die 7o Asylsuchende sind der Einladung der Kirchgemeinden gefolgt. Sie stammen mehrheitlich aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und Sri Lanka. Es werden Hände geschüttelt und manch einer wagt die Begrüssung mit den erst gerade erworbenen deutschen Ausdrücken. Nachdem alle Platz genommen haben, heisst Pfarrer Frank Sachweh sie willkommen. «Weihnachten ist das Fest der Liebe. Ihr seid weit weg von zu Hause und vermisst sicher Pfarrer Uwe Buschmaas beim gemeinsamen Nachtessen mit jungen Asylsuchenden aus Afghanistan. eure Familien, deshalb haben wir euch heute Abend eingeladen.» Bis das Nachtessen gefasst werden kann, unterhält Urs Bösiger mit seinem Hackbrett das Publikum. Er wechselt zwischen orientalisch klingenden Melodien und heimischem Liedgut ab. Auf der Suche nach Frieden Gegenüber von Pfarrer Uwe Buschmaas sitzt der 23-jährige Mohammad. Die beiden kennen sich schon aus dem Deutschkurs, den die kirchlichen Institutionen aus Sulgen den Asylsuchenden wochentags anbieten. Gleich daneben sitzen der ebenfalls 23-jährige Jayedan und der 21-jährige Rajab. Die drei jungen Männer stammen aus der Region Kundus in Afghanistan. Bevor sie sich in Sulgen getroffen haben, kannten sie sich jedoch nicht. Das Leben in seiner Heimat sei gefährlich, sagt Rajab. Jayedan pflichtet ihm bei: «Es gibt so viel Gewalt in unserem Land. Ich will nicht mehr zurück. Ich hoffe, dass ich in der Schweiz bleiben kann», sagt er. Für Mohammad ist hingegen klar: «Ich will wieder zurück – sobald wir Frieden haben!» Er zählt auf die Internationale Gemeinschaft. «Sie wird dafür sorgen, dass es in Afghanistan Frieden gibt», gibt er sich optimistisch. Die Unterhaltung wird durch den Auftritt des Quartetts «4 for you» unterbrochen. Ihre Lieder zaubern bei allen Anwesenden ein Lächeln aufs Gesicht. Beim Gospel «Down by the Riverside» schnipsen alle mit den Fingern mit. Das Miteinander zählt Bild: hab Dann folgt ein kurzer Trickfilm über einen kleinen Pinguin, der vom Südpol aus versucht, den Weihnachtsmann am Nordpol zu erreichen. Während sich der kleine Pinguin nach mehreren erfolglosen Versuchen enttäuscht in sein Häuschen zurückzieht, kommen draussen seine Freunde und seine Familie zusammen und sorgen dafür, dass der kleine Pinguin doch noch ein schönes Weihnachtsfest bekommt. «Unsere Sprache, Kultur und Religion sind nicht so wichtig – wir sind alles Menschen, die sich entscheiden müssen, in welche Richtung sie gehen», greift Pfarrer Sachweh den Inhalt des Filmes auf. «Im Film haben wir gesehen, wie alle gemeinsam für ihren kleinen Freund eingestanden sind. Und das ist, was für uns Weihnachten bedeutet – Liebe, Frieden und das Teilen von Glück.» Nach Pfarrer Sachweh ergreift ein Asylsuchender das Wort. Im Namen aller bedankt er sich in fliessendem Englisch für den schönen Abend. «Dank eurer Freundlichkeit fühlen wir uns hier nicht als Fremde», betont er und dann wünscht er in perfektem Deutsch «Frohe Weihnachten». Bevor es Kuchen gibt, treten «4 for you» mit weiteren Kostproben ihres Könnens auf. Je mehr gesungen wird, um so ausgelassener ist die Stimmung im Saal. Der Auftritt des Quartetts endet mit dem Weihnachtslied «Oh du Fröhliche», in das alle Helferinnen und Helfer des Anlasses einstimmen. Gesang verbindet Der Gesang gefalle ihm gut, sagt Jayedan. Er sei auch Sänger. «Er singt gut», bestätigt Rajab. «Bitte sing für uns!» Nach weiteren Aufmunterungen durch seine Gastgeber stellt sich der junge Mann vor das Publikum und singt mit klarer, starker Stimme einige Lieder aus seiner Heimat. Sein Auftritt wirkt ansteckend. Zwei weitere Asylsuchende wollen singen. Nachdem der zweite Sänger abgetreten ist, kündigt der Dritte sein Lied an. «Das Lied, das ich singen möchte, ist sehr bekannt in unserer Heimat Afghanistan. Es handelt davon, fern der Heimat zu sein.» Schon nach den ersten Worten singt er nicht mehr alleine. Alle, die das Lied kennen, singen aus vollen Kehlen mit. Kurz vor neun Uhr müssen die Asylsuchenden zurück in ihre Unterkunft. «Gebt nicht auf!», ermutigt Pfarrer Frank Sachweh die Männer zum Abschied. GZA/AZA 8583 Sulgen Adressberichtigung melden! Amtliches Publikationsorgan für Sulgen, Bürglen, Kradolf-Schönenberg, Erlen, Anzeiger für Birwinken und Hohentannen. Redaktion und Verlag: Steinackerstr. 8, 8583 Sulgen, Tel. 071 644 91 00, Fax 071 644 91 01, E-Mail redaktion@neueranzeiger.ch, Aboservice: Telefon 071 644 91 00, E-Mail abo@neueranzeiger.ch, Inserate: medienwerkstatt ag, Steinackerstr. 8, 8583 Sulgen, Tel. 071 644 91 03, Fax 071 644 91 90, E-Mail inserate@neueranzeiger.ch

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