Seite 8 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Mittwoch, 31. Dezember 2014 Jahresrückblick Jahresrückblick Jahresrückblick Jahresrückblick Jahresrückblick Jahresrückblick Jahresrückblick Jahresrückblick Oktober Bürglen. Die Evangelische Kirchgemeinde Bürglen informiert über die künftige Nutzung des Pfarrhauses. Soll es verkauft oder saniert, dann eventuell vermietet oder weiterhin selbst genutzt werden? Letzteres findet Anklang, so wird die Kirchenbehörde den Stimmbürgern an der Kirchgemeindeversammlung im Januar einen Projektierungskredit für die Sanierung vorlegen. Schönenberg. Vor der Zentrumsüberbauung Palme in Schönenberg gräbt sich ein Bagger durch den Untergrund. Er schafft Platz für sieben neue Parkplätze. Im Zuge der Aussenrenovierung des Gebäudekomplexes wird auch die Umgebung neu gestaltet. Sulgen. Die Solargenossenschaft Uerenbohl nimmt zwei grosse Photovoltaikanlagen in Betrieb. Sie lädt die Bevölkerung zur Besichtigung ein. Kradolf. Der Judoka Hans Nessensohn ist im sportlichen Hoch. An der Veteranen-Europameisterschaft in Prag gewinnt er Silber und an den Weltmeisterschaften in Malaga holt er in seiner Kategorie Bronze. Sulgen. An einer ausserordentlichen Versammlung geben die Stimmbürger der Primarschulgemeinde Sulgen grünes Licht für die Erweiterung der Schulanlage Oberdorf. Mit einem Planungskredit von 120 000 Franken wird ein Projektwettbewerb vorbereitet. Riedt. Der Dorfladen an der Hauptstrasse in Riedt schliesst für immer seine Türen. Den Pächtern, die den Laden erst im Dezember 2013 eröffnet haben, ging während der Flaute in den Sommermonaten der finanzielle Schnauf aus. Aus für Dorfl aden in Riedt Leimbach. Die Einwohner von Leimbach und Opfershofen sind bereit, für ein schnelleres Datennetz in die eigenen Taschen zu greifen. Nachdem die Swisscom davon erst nichts wissen will, hat die Gemeinde Bürglen für die beiden Dörfer ein Grobkonzept für ein eigenes FTTH-Netz erarbeitet. Dann aber kommt von der Swisscom doch noch eine Zusage. Sie baut in Leimbach und Opfershofen 2015 ein Netz mit FTTS-Technologie auf. Sulgen. Der Elternverein AachThur- Land gibt seine Auflösung bekannt. Gründe sind Nachwuchsprobleme beim Vorstand und ein zu geringes Interesse an den vom Verein organisierten Anlässen. Der Ferienpass besteht weiterhin. November Sulgen. An der Gemeindeversammlung in Sulgen werden alle Anträge der Gemeindebehörde durchgewunken. Für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde wird eine zweite vollwertige EW-Einspeisung nötig. Die Gemeinde baut deshalb eine neue Messstation an der Weinfeldenstrasse. Bürglen. Die Behörde der Volksschulgemeinde Bürglen beantragt an der Schulversammlung einen Kredit zum Ausbau des Dachgeschosses des ehemaligen Kindergartens Steinhaus. Während das Untergeschoss die Spielgruppe beherbergt, soll im Dachgeschoss der Mittagstisch eine neue Bleibe finden. Der Kredit ist nicht unbestritten, wird dann aber von der Mehrheit genehmigt. Schönenberg. Die Gemeinde Kradolf-Schönenberg führt erstmals eine Pensioniertenfeier durch. 15 Frischpensionierte nehmen daran teil und besuchen gemeinsam die Kraftzentrale in Schönenberg. Engishofen. In Engishofen beginnen die Bauarbeiten für eine neue Brücke über die Aach. Künftig können dort auch schwere Fahrzeuge verkehren. Bürglen. Rund ein Jahr dauerten die Vorbereitungsarbeiten und die Proben der Seniorinnen und Senioren für den ein Wochenende füllenden Kulturanlass «In ‹alter› Frische». Sie bieten den Besuchern ein buntes Unterhaltungsprogramm und eine ansehnliche Ausstellung mit Kunst und Nostalgiefahrzeugen. Sulgen. Nach einem guten Jahr Bauzeit ist der Neubau der Bäckerei Mohn zur Eröffnung bereit. Am neuen Standort befinden sich Produktion, Administration, ein Ladengeschäft mit Café sowie die erste Drive-in-Bäckerei im Thurgau. Erlen. Die Kantonspolizei Thurgau führt bei der Schule Erlen Geschwindigkeitsmessungen durch. Sie ertappt zwei Raser, die in der 50er-Zone mit über 100 Stundenkilometern unterwegs sind und büsst rund 200 weitere Autofahrer für zu schnelles Fahren. In der Folge setzt sie bei der Schule ein halbstationäres Radarmessgerät ein mit dem Ziel, das Geschwindigkeitsniveau nachhaltig zu senken. Viele fahren zu schnell: Radargerät bei der Schule Erlen. Dezember Sulgen. Mit einem feierlichen Gottesdienst feiert die Katholische Kirchgemeinde St. Peter + Paul die Innenrenovation der Kirche Sulgen. Die katholische Kirche Sulgen erstrahlt in neuem Glanz. Hohentannen. In Heldswil und Hohentannen ist im Sommer für den ersten Imagefilm der Politischen Gemeinde Hohentannen gedreht worden. Den Primarschülern von Hohentannen und Götighofen wird der Film an einem gemeinsamen Anlass zum ersten Mal gezeigt. Erlen/Birwinken. Nachdem erst die Stimmbürger der Volksschulgemeinde Erlen der Sanierung der Turnhalle Andwil einstimmig zugestimmt haben, folgen auch die Stimmbürger der Politischen Gemeinde Birwinken dem Antrag ihrer Behörde ohne Gegenstimme. Die Gesamtkosten von rund 1,23 Millionen Franken werden zu zwei Dritteln von der Schule Erlen und zu einem Drittel von der Gemeinde Birwinken getragen. Bürglen. Bürglen will seinen Werkhof sanieren. Zur Ausarbeitung eines Projektes genehmigen die Stimmbürger einen Kredit von 100 000 Franken. An der Gemeindeversammlung erhalten ferner sieben Erwachsene und vier Kinder das Bürgler Gemeindebürgerrecht. Sulgen. An der Urne werden Caroline Kaiser und Andrea Lauener in die Behörde der Katholischen Kirchgemeinde Sulgen gewählt. Hohentannen. Nicht nur in finanzieller Hinsicht ist die kleine Thurgauer Gemeinde Hohentannen gut unterwegs. Sie erhält 2014 für ihr Engagement im Bereich der nachhaltigen Energienutzung gleich drei Auszeichnungen: das Schweizer Solarpreis-Diplom, den Energiepreis der Thurgauer Kantonalbank sowie den Klimapreis der Zürich Versicherungen. Kradolf-Schönenberg. An der Gemeindeversammlung Kradolf-Schönenberg gibt Paul Stahlberg seine Kandidatur für die Gemeindebehörde bekannt. Er peilt den frei werdenden Sitz von Fabio Ebnöther an. Erlen. Die Gemeinde Erlen lädt rund 100 Einwohner, die Freiwilligenarbeit leisten, zu einem gemütlichen Abend ins Weinfelder Kino ein. Die Gemeindebehörde drückt mit dieser Aktion ihre Dankbarkeit für das uneigennützige Engagement der Freiwilligen zum Wohl aller Einwohner aus.
Mittwoch, 31. Dezember 2014 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 9 Hohentannen Bürglen Eine Gemeinde geht unbeirrt ihren Weg Hohentannen. Einwohnermässig ist Hohentannen eine der kleinsten Thurgauer Gemeinden, weit herum bekannt ist sie trotzdem. Sein Renommee verdankt Hohentannen dem innovativen und solidarischen Geist der Einwohner. Georg Stelzner Grosse Überlebenschancen wurden der Gemeinde Hohentannen nicht attestiert, als sie am 1. Januar 1999 das Licht der Welt erblickte. Rund um die Dörfer Hohentannen und Heldswil waren im Zuge der Gemeindereorganisation in den Neunzigerjahren neue politische Gemeinden wie Pilze aus dem Boden geschossen. Am Ende blieb auf dem Hochplateau zwischen Bischofszell und Erlen eine Fläche von 800 Hektaren übrig. Die Bewohner dieses Gebiets, das den Anschluss im buchstäblichen Sinne verpasst zu haben schien, bewiesen jedoch Mut. Sie hoben die Politische Gemeinde Hohentannen aus der Taufe – und ernteten damit in der Region ungläubiges Kopfschütteln und mitleidiges Lächeln. In der Tat verhiessen die geringe Einwohnerzahl und die hohe Verschuldung nichts Gutes. Ziel: eigenständig bleiben Jedes achte Haus in Hohentannen verfügt über eine Photovoltaikanlage. Heute ist nicht alles, aber doch vieles anders. Staunende Blicke haben die skeptischen Stimmen abgelöst. Man reibt sich beim Blick auf Hohentannen verwundert die Augen. Die Gemeinde hat das Image des Aschenputtels abgelegt, allen Widerwärtigkeiten getrotzt und einen erstaunlichen Lebenswillen entwickelt. Als Zäsur gilt der Amtsantritt des parteilosen Gemeindeammanns Christof Rösch am 1. Juni 2007. Er hatte im Wahlkampf eine grundlegende Neuorientierung angekündigt und leitete diese mit dem Projekt Gemeindepower auch umgehend ein. Das Projekt hat mit Energie zu tun, aber nicht nur, wie Rösch erklärt: «Zielsetzungen sind die Wahrung der Eigenständigkeit und eine zukunftsweisende Entwicklung in den Bereichen Ökologie, Soziales und Wirtschaft.» 16 Jahre nach ihrer Gründung steht die Gemeinde nicht nur schuldenfrei da. Sie heimst für ihre nachhaltige Energiepolitik auch Preis um Preis ein. Der Platz für die Urkunden und Diplome wird in der Hirscheschür, dem Gemeindezentrum, langsam knapp. Landesweite Anerkennung geniesst Hohentannen zu Recht: Die Gemeinde deckt mittlerweile einen Drittel ihres jährlichen Stromverbrauchs mit Hilfe von Photovoltaikanlagen. Regionale Wertschöpfung Drei Preise in zwei Monaten Was Auszeichnungen anbelangt, war der Herbst 2014 für die Gemeinde Hohentannen ein goldiger. Am 3. Oktober verlieh ihr die Solaragentur das Schweizer Solarpreis-Diplom. Am 20. November durfte man den Energiepreis der Thurgauer Kantonalbank für die beste Idee in Empfang nehmen, und sechs Tage später kam der Klimapreis Bild: st Ein ganz wichtiger Faktor beim Projekt Gemeindepower sei die regionale Wertschöpfung, betont Christof Rösch und untermauert diese Aussage mit eindrücklichen Zahlen: «Jedes achte Haus verfügt inzwischen über eine eigene Stromanlage, unser Wärmeverbund versorgt jedes zweite Gebäude im Dorf Hohentannen, und drei Viertel aller Einwohner heizen mit hiesigem Holz.» Jan Gerrits wohnt mit seiner Frau seit dem Jahr 2000 in Hohentannen. Damals sei Solarstrom noch überhaupt kein Thema gewesen, erzählt er. Auf dem Dach seines Wohnhauses befinden sich heute sowohl Sonnenkollektoren für die Warmwasseraufbereitung als auch eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung. Geheizt wird ausschliesslich mit Holz. Gerrits: «Mir gefällt das Projekt Gemeindepower, und ich will einen Beitrag leisten.» So wie er denken in Hohentannen viele. Die Anlagen funktionierten klaglos, versichert Gerrits, und wenn (Rang 1 unter 108 Projekten) der Zürich Versicherungen hinzu – mit 60 000 Franken die höchst dotierte Auszeichnung dieser Art in der Schweiz. Die Preissumme entspricht in Hohentannen rund acht Steuerprozenten. «Wir werden das Geld sicher nachhaltig investieren», kündigt Gemeindeammann Christof Rösch an. (st) doch einmal zu wenig warmes Wasser vorhanden sei, bestehe die Möglichkeit, elektrisch nachzuheizen. Dem Gemeindeammann sind triumphale Posen fremd. Er gibt aber zu, Genugtuung zu empfinden. In erster Linie darüber, dass es ihm mit grossen Teilen der Bevölkerung gelungen sei, Zweifler und Neider eines Besseren zu belehren. Der Gemeindeammann räumt ein, dass es Tiefschläge gegeben habe. Er zitiert in diesem Zusammenhang gerne Schopenhauer: «Eine neue Idee wird in der ersten Phase belächelt, in der zweiten bekämpft, und in der dritten sind alle begeistert.» Genau das habe er erlebt, sagt Rösch. Besonders kritisch sei die Situation vor dreieinhalb Jahren gewesen. Damals seien im Vorfeld der Wahlen Unwahrheiten verbreitet worden mit dem Ziel, die Pläne der Behörde zu diskreditieren. «Da hatte ich um die Gemeinde wirklich Angst.» Zum Vorbild geworden Schweizweit findet das Projekt Gemeindepower, das die Funktion eines Leitbildes hat, heute Nachahmer. Behördenvertreter – auffallend viele aus den Kantonen Bern und Aargau – kommen nach Hohentannen, um sich zu informieren, wie man als kleine Gemeinde selbstbestimmt und nachhaltig leben und auch überleben kann. Da wird dann schon einmal der Vergleich mit den Comicfiguren Asterix und Obelix bemüht. Die Hohentanner würden den mächtigen Energiekonzernen die Stirn bieten und vorzeigen, wie man sich mit selber produzierter Energie aus der Schuldenfalle befreien kann. Rösch weiss die Lobeshymnen realistisch einzuschätzen. «Solche Komplimente schmeicheln uns; sie sind aber nicht passend, denn eine Gefahr für die Stromkonzerne sind wir wirklich nicht.» Vielmehr wolle man andere kleine Gemeinden motivieren, dem Beispiel Hohentannens zu folgen. «Ich bin überzeugt, dass die Energiewende dann zu schaffen ist.» Ökumenischer Suppenzmittag für den «Lindenweg» Bürglen. Der erste Suppenzmittag im neuen Jahr ist bestimmt für den «Lindenweg» in Wigoltingen. Der Vorstand dieser Institution beschäftigt sich derzeit intensiv mit Fragen zum Mehrwert, den das Tun und Handeln in der Gemeinschaft im Lindenweg erreichen möchte. Die angestrebte Wertschöpfung soll in einer Verbesserung der Lebensqualität für die Bewohner bestehen. Jede Spende wird gerne zu diesem Zweck eingesetzt. So werden beispielsweise spezielle Therapien ermöglicht oder die fehlende Möblierung im Garten ergänzt. Nichts kann die Freude und Dankbarkeit für alle Spenden besser ausdrücken als die strahlenden Gesichter der Bewohner. Am Samstag, 3. Januar, steht im Kirchgemeindehaus ab 11.15 Uhr wieder alles für die Gäste bereit: Suppe, Wienerli, Kaffee und Kuchen. Vom letzten Suppenzmittag, anlässlich des Missionsbazars, konnten der «Dargebotenen Hand» 1000 Franken überwiesen werden. (pd)
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