Seite 8 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 29. Juli 2022 Wir sind stolz auf dich! Herzliche Gratulation zur Meisterprüfung! Andreas Keller Eidg. dipl. Elektroinstallations- und Sicherheitsexperte Ein Meister fällt nicht vom Himmel ... aber manchmal landet er gezielt im Teich! Wir hoffen, dass dir das Wasser auch in Zukunft nie bis zum Halse steht und freuen uns, dass du weiterhin zu unserem Team gehörst. Sonderverkauf bis 6.8.2022 • die schönste Mode • die grösste Auswahl • die beste Beratung • nochmals halbierte Preise 50% Rabatt auf bereits reduzierte Preise auf das reguläre Sortiment 20% Rabatt ausgenommen Standardartikel und Saisonneuheiten 8575 Bürglen - www.modehausgrob.ch Tel. 071 633 11 23 Sulgen Zu vermieten 3½- und 4½-Zimmerwohnung Industriestrasse 15 komplett neue Wohnungen Wohnküche mit Keramikherd, GS Bad/WC mit Plattenboden grosszügiger Balkon und Gartensitzplatz Fr. 1270.– und 1390.– plus pauschal NK/HK L + V GmbH Liegenschaften + Vermietungen 071 642 15 16 Lösungswort des Kreuzworträtsels im Neuen Anzeiger vom 22. Juli 2022 SCHULREISE Fledermäuse – geheimnisvoll, faszinierend, schützenswert bis 5. Februar 2023 Naturmuseum Thurgau, Frauenfeld Di–Fr 14–17 Uhr, Sa–So 13–17 Uhr naturmuseum.tg.ch Foto: Grosser Abendsegler, René Güttinger | RGBlick elektro ag kradolf/sulgen www.schoenholzer.ch | 071 644 99 44 BAUGESUCH Bauherr: Karl Sager, Am Bach 15, 9215 Buhwil Grundeigentümer: Karl und Barbara Sager, Am Bach 15, 9215 Buhwil Grundstück: Parzelle Nr. 6788, Am Bach 15, 9215 Buhwil Bauvorhaben: Luft-Wasser-Wärmepumpe, Aussenaufstellung Bauherr/Grundeigentümer: Beat und Nina Nessensohn, Langackerstrasse 15, 9214 Kradolf Grundstück: Parzelle Nr. 2485, Langackerstrasse 15, 9214 Kradolf Bauvorhaben: Ersatz Ölheizung durch Luft-Wasser- Wärmepumpe, Aussenaufstellung Bauherr: Patrick Rinaldi, Riegelweg 9a, 9215 Schönenberg an der Thur Grundeigentümer: Patrick und Jeannette Rinaldi, Riegelweg 9a, 9215 Schönenberg an der Thur Grundstück: Parzelle Nr. 544, Riegelweg 9a, 9215 Schönenberg an der Thur Bauvorhaben: Ersatz Ölheizung durch Luft-Wasser- Wärmepumpe, Aussenaufstellung Auflagefrist: 29. Juli bis 17. August Die Pläne liegen bei der Bauverwaltung, Thurbruggstr. 11a, 9215 Schönenberg, zur Einsicht auf. Einsprachen sind während der Auflagefrist schriftlich und begründet an den Gemeinderat Kradolf- Schönenberg, Thurbruggstr. 11a, 9215 Schönenberg, einzureichen. 29.7.2022/rc Bauverwaltung Kradolf-Schönenberg BAUGESUCH Bauherr: Hawkins Justin, Rebbergstrasse 20, 8583 Sulgen Grundstück: Parzelle Nr. 802, Rebbergstrasse 20, Sulgen Bauvorhaben: Sole-Wasser-Wärmepumpe, Erdwärmesondenbohrungen Bauherr: Sauter Martin, Sonnhaldenstrasse 16, 8583 Sulgen Grundstück: Parzelle Nr. 701, Sonnhaldenstrasse 16, Sulgen Bauvorhaben: Sole-Wasser-Wärmepumpe, Erdwärmesondenbohrung Bauherr: Keller David und Anita, Kirchstrasse 46, 8583 Sulgen Grundstück: Parzelle Nr. 332, Kirchstrasse 46, Sulgen Bauvorhaben: Anbau Garage; Aufbau Photovoltaikanlage Auflagefrist: vom 29. Juli bis 18. August 2022 im Gemeindehaus Sulgen. Während der Auflagefrist können Einsprachen schriftlich und begründet an die Baubehörde der Gemeinde Sulgen eingereicht werden. Sulgen, 29. Juli 2022 Baubehörde Sulgen
Freitag, 29. Juli 2022 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 9 Ratgeber Tipps für die gesunde Joggingrunde Über ein Viertel der Schweizer Bevölkerung geht regelmässig joggen. Die Sportart gilt berechtigterweise als gesund. Wer läuft, stärkt sein Immunsystem, verbrennt Fett und trainiert sein Herz- Kreislauf-System. Doch in der Schweizer Bevölkerung gibt es immer mehr Verletzungen beim Laufsport. Jährlich verletzen sich im Schnitt 17 300 Personen beim Joggen. Im Jahr 2018, aus dem die neuesten verfügbaren Zahlen stammen, waren es gar 21 500 Verletzte. Dies entspricht einer Verdoppelung seit 2010, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) schreibt. Schwere Unfälle sind beim Joggen glücklicherweise selten; doch es kommt oft zu Verstauchungen, Zerrungen und Rissen. Akute Verletzungen betreffen meistens das Sprunggelenk oder das Knie. Noch häufiger als akute Verletzungen sind Verletzungen durch Fehlbelastung sowie Überlastungsschäden wie etwa Achillessehnenentzündungen. Vieles davon liesse sich vermeiden. Es langsam angehen Für Hobbyläuferinnen und Hobbyläufer ist es wichtig, das Training und die Erholung dazwischen gut zu planen. Dabei lohnt es sich, dem Körper Zeit zu geben. Zu Beginn eignen sich kurze Joggingrunden in langsamem Tempo. Mit der Zeit lassen sich Häufigkeit, Dauer und Intensität langsam steigern. Angewöhnungszeit braucht der Körper auch, wenn man an der Lauftechnik arbeitet, neue Laufschuhe trägt oder auf neuem Gelände unterwegs ist – zum Beispiel im Wald statt auf Asphalt. Um die Fuss- und Kniegelenke sowie den Rumpf zu stabilisieren, sind zusätzlich zum Lauftraining Kräftigungs- und Dehnübungen wichtig, erst recht nach Verletzungen. Auffallen erhöht Sicherheit Für Joggerinnen und Jogger gelten die gewohnten Verkehrsregeln – zum Beispiel beim Überqueren einer Strasse. Das Unfallrisiko sinkt zudem deutlich, wenn man sich für andere Verkehrsteilnehmende gut sichtbar macht. Dabei helfen helle Kleider mit rückstrahlenden Materialien, reflektierende Arm- und Fussbänder sowie bei Dunkelheit oder in der Dämmerung eine Stirnlampe. Ein kurzes Video des BFU, das auf Youtube abrufbar ist, fasst die wichtigsten Tipps für die gesunde Joggingrunde zusammen. (pd) Bürglen Haltung entsprach dem Zeitgeist Bürglen. Der Zweite Weltkrieg liegt 77 Jahre zurück. Die damalige Flüchtlingspolitik des Bundesstaates und der Kantone steht nach wie vor in der Kritik. Hans Ulrich Böhi ist ein Zeitzeuge. Er nimmt die damalige Thurgauer Behörde in Schutz. Silvan Meile Hans Ulrich Böhi hat schon viel erlebt. Übernächstes Jahr wird er 100 Jahre alt. Mit 40 habe ihm der Arzt gesagt, dass er nun altersbedingt zunehmen werde. «Das passiert mir nicht», hat sich Hans Ulrich Böhi daraufhin gesagt. Er habe sich eine Waage gekauft, angefangen auf die Ernährung zu achten und seither jeden Tag Turnübungen gemacht. Schlank und trainiert sitzt er rund 58 Jahre später am Küchentisch seiner Wohnung in Bürglen und springt vom Stuhl auf, weil der Geschirrspüler zu piepsen beginnt. Eifriger Zeitungsleser Jeden Tag liest Böhi die Zeitung. «Hast du das gesehen?», fragte er seine Tochter, als er einen Artikel über den Umgang des Thurgaus mit Flüchtlingen während des Zweiten Weltkriegs las. Historiker attestieren dem Kanton, eine besonders harte Linie in der damaligen Flüchtlingspolitik verfolgt zu haben. «Der Thurgau, das weiss man, gehörte zu den besonders repressiven Kantonen», sagte Gregor Spuhler bereits 2006 gegenüber der «Thurgauer Zeitung». Spuhler gehörte der Bergier-Kommission an, die um die Jahrhundertwende die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg untersuchte. Vor wenigen Wochen verlangte EDU-Kantonsrat Daniel Frischknecht von der Thurgauer Regierung eine Entschuldigung für die damaligen Zurückweisungen von jüdischen Flüchtlingen, die damit in den sicheren Tod geschickt worden seien. Das ist nie historisch aufgearbeitet worden. Fremdenpolizeiliche Akten jener Zeit fehlen. Ständige Alarmbereitschaft Hans Ulrich Böhi, Jahrgang 1924, zeigt in seiner Wohnung in Bürglen sein Dienstbüchlein. «Das damalige Vorgehen hat der Haltung der Bevölkerung entsprochen», sagt Böhi, «zu hundert Prozent.» Polizeikommandant Ernst Haudenschild, Justizdirektor Paul Altwegg und Kreuzlingens Bezirksstatthalter Otto Raggenbass, die heute für die damalige kompromisslose Thurgauer Flüchtlingspolitik stehen, würden es nicht verdienen, jetzt angeschwärzt zu werden, sagt Böhi an seinem Wohnzimmertisch. Ihre damalige Haltung sei von den Thurgauerinnen und Thurgauern geteilt worden. Denn diese hätten sich permanent bedroht gefühlt. Immer in Alarmbereitschaft wegen eines möglichen Angriffs. «Es gab eine negative Haltung gegen alles, was aus Deutschland kam.» Freundschaften, die über die Grenze hinweg bestanden, seien erloschen. Ausländer galten während des Kriegs grundsätzlich als Gefahr. Die Menschen seien zurückgeschickt worden, weil man nicht wusste, ob es sogar Spione oder Saboteure waren, sagt Böhi. An der Landesgrenze sah man in den Flüchtlingen immer auch ein Sicherheitsrisiko. Und das Essen sei knapp gewesen. Dennoch lernte Böhi während des Krieges auch Juden kennen. Etwa solche, die aus Ungarn über Basel in den Thurgau kamen und hier arbeiteten, wie er erzählt. Er schloss Freundschaften, besuchte einige von ihnen auch später in Israel, einen sogar während seiner Hochzeitsreise in England. Er rückte 1944, ein Jahr nach der Matura, in die Rekrutenschule in Thun ein. Kanonier, Panzerabwehr. Im Anschluss sei er direkt in den Aktivdienst einberufen worden, zuerst nach Horgen, später in den Kanton Solothurn, all dies ist festgehalten in seinem Dienstbüchlein. Dass Nazi-Deutschland systematisch jüdische Bild: Belinda Schmid Menschen tötete, hat die Bevölkerung gemäss Böhis Erinnerung aber erst nach dem Krieg erfahren. Hans Ulrich Böhi gehört zur Dynastie der Bürgler Mühlen- und Elektrizitätswerkbetreiber. Der Unternehmer mit Jahrgang 1924 sagt, er gehe noch heute jeden Tag ins Büro. So hakt er auch gleich den täglichen Spaziergang ab. Er mache seine Sachen, den Grossteil der Geschäfte habe er aber längst seinen Söhnen übergeben. Die USA als zweite Heimat Auf seinem Küchentisch liegt ein Maiskolben. Der sei aus dem US-Bundesstaat Kansas, sagt er. Auch dort ist Hans Ulrich Böhi zu Hause. Nach dem Krieg ging er in die USA, besuchte eine Müllereischule. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten sollte zu seiner zweiten Heimat werden. «Ich war sehr viel in Amerika», sagt er, «meist etwa 100 Tage im Jahr.» Er wäre noch heute bereit, ein Flugzeug zu besteigen und über den Atlantik zu fliegen. Seine Kinder hätten aber gesagt, dass er aufgrund seines Alters nur noch in Begleitung in die USA reisen solle. Das mache die Planung schwierig, bedauert er. «Ich denke, ich käme schon alleine zurecht. Aber ich sehe auch ein, dass es nicht ganz einfach wäre.»
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