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Neuer Anzeiger 24. Dezember 2021

Seite 8 NEUER ANZEIGER

Seite 8 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 24. Dezember 2021 Nicht vielen Thurgauern dürfte der Weiler Hüttenswil bekannt sein. Er bleibt von den meisten Passanten, die von Heldswil nach Zihlschlacht fahren, unbeachtet. Die Anzahl der wenigen Häuser und Scheunen (drei Bauernhöfe) nördlich der Strasse hat sich vom späten Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert nur wenig verändert. Sie sind während der Hälfte des Jahres fast ganz zwischen Hochstammbäumen und Obstanlagen versteckt. Mitte des 14. Jahrhunderts waren dieser Weiler und benachbarte Gebiete eine Reichsvogtei des römischdeutschen Königs Karls IV., der in Prag residierte und später zum Kaiser gekrönt wurde. Das Originaldokument auf Pergament und mit königlichem Siegel im St. Galler Stadtarchiv bekundet, dass dieser Karl die Vogtei mit seinen Höfen und Weilern 1348 dem damaligen Herren von Bürglen zu Lehen gab. «[…] für den getreuen Dienst, den uns und dem Reiche Imer von Bürglen, unser lieber Getreuer, getan hat und in künftigen Zeiten nützlich tun mag und soll […].» Dann wurde Hüttenswil zum «Hauptort» des gleichnamigen Niedergerichts, das Hüttenswil Aus der Geschichte Hüttenschwils Hüttenswil und König Karl IV. Hüttenswil von Osten aus fotografiert. Ausschnitt aus dem Pergament, das im St. Galler Stadtarchiv aufbewahrt wird. Erwähnt wird die «Vogetey zuo Huteswille, Buchackarn». Bilder: pd zu einem Drittel der Herrschaft Bürglen zugehörte, zu zwei Dritteln dem Kloster St. Gallen. Die Bauern auf den Höfen waren verschiedenen Grundherren zinspflichtig. Das Gebiet war nicht zusammenhängend und zerfiel in viele, zum Teil recht kleine Stücke. Der grösste zusammenhängende Teil bestand aus den Weilern Hüttenswil, Bernhausen, Holzergeten, einem Teil von Heldswil und den Gebieten südlich und nördlich davon. Auch Teile von Götighofen, Buchackern und Ennetaach gehörten dazu, ebenfalls einige Weiler westlich Muolen. Ein Niedergericht war eine Art Verwaltungsbezirk. Solche gab es im Thurgau mehr als hundert. Sie wurden von einem Gerichtsherrn oder Vogt verwaltet. Wie die meisten Niedergerichte hatte auch dieses ein eigenes «Regionalgesetz», eine sogenannte Offnung, worin Rechte und Pflichten in diesem Gemeinwesen festgelegt waren. Bei Gerichtsverhandlungen (meist in Hüttenswil) ging es unter anderem um Verstösse gegen Gesetze, um Streitigkeiten und Kauffertigungen. Im Weiler gab es damals zwei Höfe, beides Lehen des Klosters St. Gallen. Mit dem Zusammenbruch der Alten Eidgenossenschaft (1798) war es auch mit den mittelalterlichen Besitzverhältnissen zu Ende. Die beiden Lehensmänner konnten die Höfe vom Kloster erwerben. 1867 kaufte ein Johannes Niklaus aus dem Bernbiet den einen Hof. Er war wohlhabend, ein tüchtiger Bauer und unternehmungslustiger Liegenschaftenhändler. Eines der Kinder, ein Sohn gleichen Namens, übernahm das Anwesen. Er erwies sich als ebenso tüchtiger Bauer und erfolgreicher Geschäftsmann. Drei der Kinder von Johannes und seiner Frau Marie Schönholzer erhielten einen eigenen Hof in der kleinen Siedlung. Die Höfe werden noch heute von Niklausen bewohnt. Guido Stutz 1 Jahr alle Internet S/M/L- Abos geschenkt! Jetzt entdecken: quickline.ch/internet Jetzt weiss ich weiter! Gratis: Installation & Aktivierung Impressum Redaktion und Verlag: Neuer Anzeiger Steinackerstrasse 8, 8583 Sulgen Tel. 071 644 91 00 www.neueranzeiger.ch Redaktion: Hannelore Bruderer, Stv. Monika Wick E-Mail redaktion@neueranzeiger.ch Abonnemente: Neuer Anzeiger Steinackerstrasse 8, 8583 Sulgen Tel. 071 644 91 00 E-Mail abo@neueranzeiger.ch Inserate und Todesanzeigen: beim Verlag, Tel. 071 644 91 03, E-Mail inserate@neueranzeiger.ch Herstellung: medienwerkstatt ag, 8583 Sulgen Tel. 071 644 91 91 Erscheinungsweise: Einmal wöchentlich, freitags Abopreise: 1 Jahr, inkl. E-Paper: Fr. 98.– ½ Jahr, inkl. E-Paper: Fr. 62.– Probeabo, inkl. E-Paper (4 Wochen): Fr. 10 .– E-Paper-Jahresabo: Fr. 76.– E-Paper-Halbjahresabo: Fr. 48.– E-Paper für Personen aus Bürglen: Fr. 20.– Inserate- und Redaktionsschluss: drei Tage vor Erscheinen um 17 Uhr budgetberatung-tg.ch

Freitag, 24. Dezember 2021 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 9 Sulgen Ganze Region wird profitieren Sulgen. Die V-ZUG Kühltechnik AG übersiedelt von Arbon nach Sulgen und investiert am neuen Standort knapp 70 Millionen Franken in ein neues Werk. Die Produktion soll im Januar gestartet werden. Georg Stelzner Was vor sechs Jahren mit der ersten Kontaktaufnahme zwischen der Firma und der Gemeinde Sulgen begonnen hat, findet mit der Inbetriebsetzung der neuen Entwicklungs- und Produktionsstätte den krönenden Abschluss. Auf einem Rundgang gewährte Andreas Albrecht, CEO der V-ZUG Kühltechnik AG, dem Gemeinderat und weiteren geladenen Gästen letzte Woche einen Einblick in alle Abteilungen des Werks. Stückzahl wird verdoppelt Albrecht konnte mit eindrücklichen Zahlen aufwarten. Die Produktionskapazität kann gegenüber dem Standort Arbon mehr als verdoppelt werden. Die hergestellten Geräte sind hauptsächlich für den Hauptmarkt Schweiz bestimmt, ausgewählte Geräte gelangen auch in den Export. Das in zweijähriger Bauzeit (Start: August 2018) und einer einjährigen Phase der Inbetriebnahme mit einem Aufwand von knapp 70 Millionen Franken errichtete Werk hat eine Fläche von 20 000 Quadratmeter, der umbaute Raum umfasst 180 740 Kubikmeter. Das 16 Meter hohe Hochregallager ist für 4500 Stück EURO-Paletten bestimmt. Das Fertigwarenlager hat eine Kapazität von 5000 Geräten. Andreas Albrecht, CEO der V-ZUG Kühltechnik AG, erklärt Regierungsrat Walter Schönholzer und Gemeindepräsident Andreas Opprecht, was in der Laborabteilung des neuen Werks geschieht. de für die speditiv erledigte Landumzonung. Regierungsrat Walter Schönholzer, Chef des Departements für Inneres und Volkswirtschaft, erklärt: «In Anbetracht der zahlreichen Arbeitsplätze war es aus Sicht des Kantons wichtig, dass das Unternehmen nicht wegzieht, sondern im Thurgau bleibt.» Die Freude teilt Schönholzer mit dem Sulger Gemeindepräsidenten. Der Umstand, dass sich das einzige Schweizer Kühlschrankwerk nun in Sulgen befindet, sei für die Gemeinde von grosser Bedeutung, betont Andreas Opprecht. Er verweist auf den wertschöpfenden Charakter der Betriebsansiedlung: «Davon wird nicht nur unsere Gemeinde, sondern die ganze Region profitieren, insbesondere Branchen wie die Gastronomie und Hotellerie.» Tag der offenen Türe Die interessierte Bevölkerung könnte laut Andreas Albrecht im Rahmen eines Tages der offenen Tür Gelegenheit erhalten, das Werk ebenfalls einmal von innen zu sehen. Stolz Bild: st Kürzere Wege Mit dem Produktionsbeginn in Sulgen endet für die V-ZUG Kühltechnik AG Ende Februar 2022 eine jahrzehntelange Präsenz in Arbon. Nach den Worten Albrechts bedeutet der Umzug ins Aach- ThurLand bezüglich Qualität einen grossen Schritt vorwärts. Produktion und Entwicklung seien wie in Arbon organisatorisch zusammengelegt, die Wege am neuen Standort aber kürzer und die Kommunikation somit besser. Zudem werde die Belastung der Umwelt in Sulgen geringer sein, erklärt Albrecht unter Hinweis auf die Einsparung von zirka 500 Tonnen Kohlendioxid, womit die V-ZUG Kühltechnik AG CO2-neutral arbeiten kann. Anerkennung zollt Albrecht der Standortgemein- Die neue Produktionsstätte befindet sich an der Zelgstrasse in Sulgen neben der Bahnlinie Weinfelden–Romanshorn. Bild: man Andreas Albrecht, CEO der V-ZUG Kühltechnik AG Wir sind stolz, mit dem neuen Werk hier in Sulgen zu sein. Swissness ist unsere DNA. (st)

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