Sulgen, Seite 3 Sulgen, Seite 5 Sulgen/Kradolf, Seite 12 Freude bereitet Die «Kernbeissers» haben am Dienstag eine halbe Stunde lang Weihnachtslieder im Hof des Seniorenzentrums Region Sulgen gespielt. Rückschau gehalten Das Jahr 2020 brachte einige Turbulenzen. In Sulgen habe man sich aber gut mit den Umständen arrangiert, sagt Gemeindepräsident Andreas Opprecht. Kioske geschlossen Frequenzverluste haben dazu geführt, dass die Kioske an den Bahnhöfen von Sulgen und Kradolf nicht mehr rentabel sind. Sie wurden geschlossen. Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und freuen uns, auch im neuen Jahr wieder für Sie da zu sein. Raiffeisenbank Mittelthurgau Donnerstag, 24. Dezember 2020, Nr. 51, 29. Jahrgang NEUER ANZEIGER Die Zeitung für das AachThurLand und die Region Bürglen Gott zeigt uns seine menschliche Seite Weihnachten wird anders», schreibt ein grosser Lebensmittelladen und lässt mir mit freundlichen Grüssen seinen Katalog für das Fest 2020 zukommen. Manche Neuheit ist tatsächlich eine interessante Idee. Anderes finde ich kitschig oder hat es so oder anders schon mal gegeben. Dieses Jahr also mit Hirsch-Motiv. Dass dieses Fest anders wird, ist weder neu noch überraschend. Seit Wochen fragen sich die Leute, wer mit wem wie und wo das Fest der Feste begehen darf. Für manchen stellt sich die Frage vielleicht auch gar nicht, denn das Fest ist für sie oder ihn ohnehin nichts Besonderes, weil man sonst auch allein ist oder dem ganzen Trubel gern entfliehen würde. In diesem Jahr sind wir ganz auf uns oder den kleinen Kreis um uns herum geworfen. Mittlerweile sollten wir darin auch Übung haben, dank der Einschränkungen im vergangenen Frühjahr. Der Advent, die Vorbereitungszeit auf das grosse Fest, war ja schon recht anders. Wie viele private und geschäftliche Anlässe sind ausgefallen? Wie hoch mögen die Ausfälle für die Gastronomie sein? Wer ist alles auf seinen Waren sitzen geblieben? Eigentlich hätte jetzt eine Chance bestanden, zu den Wurzeln der Adventszeit zurückzukehren, die ja kirchlich gesehen die Vorbereitung auf das grosse Fest, eine Zeit der Busse und des Fastens ist. Stattdessen haben wir ständig überlegt, wie wir alles coronakonform gestalten und mussten manchmal kapitulieren. Paradox: Ein Fest, das Menschen zusammenführen möchte, wird zu einem Risiko für Ansteckung. Und wir leben weiterhin im Ungewissen. Werden unsere Planungen für den Heiligen Abend und die Feiertage aufgehen? Werden wir uns dann nur kurz wiedersehen, nur einmal im Jahr zu diesem Anlass zusammentreffen? Ja, dieses Weihnachten ist anders, als wir es gewohnt sind. Aber es findet statt, auch wenn sich viele Fragen stellen, wie alle Jahre wieder: Wie gross soll der Baum werden? Was soll an den Festtagen auf den Tisch kommen? Am meisten dürften sich sicher die Kinder auf das Fest freuen. Dann sicherlich auch die jung verliebten und die frisch verheirateten Paare und jene Familien, in denen sich im vergangenen Jahr Nachwuchs eingestellt hat. Man begeht das erste gemeinsame Fest. Mit wechselhaften Gefühlen werden jene auf die Festtage schauen, bei denen sich schwerwiegende Veränderungen im Leben eingestellt haben, da wo es zu Trennungen gekommen ist oder wo der Tod eine Lücke liess. Mancher ist vielleicht schon seit geraumer Zeit allein und fürchtet sich vor der Einsamkeit. Viele werden zusätzlich im Dienst sein, um für andere Menschen da zu sein. Manche hat die Pandemie gesundheitlich oder ökonomisch gebeutelt und lässt sie sorgenvoll ins neue Jahr gehen. Und dann denke ich wiederum: Jetzt erleben wir im Ansatz, wie es zu Weihnachten vielen Menschen in den Krisengebieten dieser Erde geht. Und sie feiern dort trotz der Umstände oder gerade wegen ihnen. Für viele ist Weihnachten das wichtigste christliche Fest. Warum? Die Antwort lag vor 2000 Jahren in einer Futterkrippe in Palästina. Und Millionen von Krippen weltweit erinnern heute daran. Sie sind hervorgeholt trotz Corona. Sie sind Ausdruck von Glauben, Hoffnungen, Wünschen und materiellen Möglichkeiten derer, die sie aufstellen, vielleicht verbunden mit Kindheitserinnerungen und Sehnsucht nach Idylle. Krippen holen das Geschehen von Bethlehem augenscheinlich in unsere Kirchen und Wohnstuben. Die Botschaft: Ein Kind – seinen Eltern als Heil und Heilung für die Welt angekündigt – wird unter schwierigen Bedingungen geboren, weil eine Weltmacht das so will. Hirten, Randständige sind die Ersten, die von seiner Geburt erfahren. Sein Leben ist von Anfang an bedroht, denn sein Kommen stört die Kreise der Mächtigen. Maria, Josef und das Kind fliehen nach Ägypten. Drei weise Männer haben den Durchblick. Der Himmel zeigt ihnen, dass ein neuer Stern aufgegangen ist. Jesus wird den Menschen von Gott erzählen und etwas von dem zeigen, wie Gott ist und wie wir sein sollen. Gott wird Mensch. Und er kommt in eine Welt, die der heutigen nicht unähnlich ist. Eine Welt, in der es oben und unten gibt, reich und arm, gesund und krank, Sieger und Besiegte und wie die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten alle heissen mögen. Durch Weihnachten hat sich in der Welt etwas verändert, weil Gott einer von uns geworden ist. Solidarisch teilt er mit uns das Leben in all seinen Aspekten. Erfahrungen von Liebe und Hass, Gemeinschaft und Einsamkeit, Genuss und Hunger, Freude und Trauer, Leben und Tod. Gott zeigt uns an Weihnachten seine menschliche Seite. Das macht uns anders. Frohe Weihnachten! Pfarrer Uwe Buschmaas, Evangelische Kirchgemeinde Sulgen-Kradolf GZA/AZA 8583 Sulgen Post CH AG Adressberichtigung melden! Amtliches Publikationsorgan für Sulgen, Bürglen, Kradolf-Schönenberg, Erlen, Anzeiger für Birwinken und Hohentannen. Redaktion und Verlag: Steinackerstr. 8, 8583 Sulgen, Tel. 071 644 91 00, E-Mail redaktion@neueranzeiger.ch, Aboservice: Telefon 071 644 91 00, E-Mail abo@neueranzeiger.ch, Inserate: medienwerkstatt ag, Steinackerstr. 8, 8583 Sulgen, Tel. 071 644 91 03, E-Mail inserate@neueranzeiger.ch
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