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Neuer Anzeiger 22. März 2019

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Seite 8 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 22. März 2019 Sulgen Kradolf Schönenberg Das Karussell dreht sich Sulgen. Das «Trio Pegasus» lieferte ein Heimspiel und gastierte am Samstagabend im Rahmen seiner Tournee «Karussell» in Sulgen. Monika Wick Andächtig sitzen Leon Kolb und seine Frau Renate in der ersten Bankreihe in der evangelischen Kirche. Ihre Hände haben sie, wie zum Gebet, ineinandergelegt, zudem sind ihre Augen fest verschlossen. Inbrünstig lauscht das Ehepaar aus dem zürcherischen Trüllikon den Klängen, die das Gotteshaus erfüllen. Ungewöhnliche Kombination Im Rahmen ihrer Tournee durch zahlreiche Deutschschweizer Kantone gastierte das aus Karin Keiser-Mazenauer, Paolo D’Angelo und Urs Bösiger bestehende Trio Pegasus am Samstagabend im Sulger Oberdorf. «Hier haben wir auch einen Grossteil der Aufnahmen für unsere neue CD ‹Quer durch› realisiert», sagt Urs Bösiger. Für Laien scheinen die Instrumente Orgel, Akkordeon, Violine Das Trio Pegasus in der evangelischen Kirche Sulgen. und Hackbrett auf den ersten Blick nicht zusammenzupassen. Wenn sie aber derart virtuos gespielt und kombiniert werden wie vom Trio Pegasus, lösen sich diese Vorurteile auf der Stelle in Wohlgefallen auf. Vom ersten Ton weg ziehen die Musiker die rund hundert Zuhörer mit ihrer Volksmusik aus der Schweiz und Europa, den klassischen Werken und argentinischen Tangos in ihren Bann. Sämtliche Stücke wurden vom Trio Pegasus arrangiert, lediglich «Zweierlei» stammt aus der Feder von Marcel Schmid. «Das Lied wurde uns auf den Leib geschneidert. Marcel Schmid hat schon ein Konzert von uns besucht und versprochen, ein Lied für uns zu komponieren», erklärt Urs Bösiger. Nicht ohne Zugabe Nach der 75-minütigen, musikalischen Weltreise hat das Publikum noch nicht genug. Mit tosendem Applaus fordert es eine Zugabe, die es auch erhält. Für Leon Kolb gab es dennoch einen kleinen Wermutstropfen. «Am liebsten hätte ich zu den Stücken getanzt», sagt er lachend. DAGS mit Maja Brühlmann Bild: mwg Kradolf. Ein weiterer anderer Gottesdienst am Sonntagabend findet am 24. März um 19 Uhr im Kirchenzentrum Kradolf statt. Er widmet sich dem Thema «Namen» und schlägt einen Bogen von Gottes Namen über Sinn und Bedeutungen von Personennamen bis hin zur Frage: Sind diese lediglich Schall und Rauch wie in Goethes Faust oder einfach nur wohlklingend oder gar prophezeiendes Lebensprogramm gemäss dem Sprichwort «Nomen est omen»? Als spezieller Gast stellt sich die Zivilstandsbeamtin und Sulger Gemeinderätin Maja Brühlmann Zwahlen Interviewfragen und berichtet über ihre Erfahrungen als Leiterin des Zivilstandsamtes Bezirk Weinfelden. Das DAGS-Team leuchtet das Thema mit eigenen Gedanken über Gott und die Welt, mit Theater und einer Predigt aus. Populäre und bewegende Musik der DAGS-Band begleitet den Gottesdienst. Gemeinsam lassen die Teilnehmenden den Abend mit einem Apéro und gemütlichem Beisammensein ausklingen. (pd) Dirigentin Gaby Spring, eingerahmt von 150 Jahren Mitgliedschaft im Männerchor: (v.l.) Paul Kradolfer, Arthur Loepfe und Ernst Aebischer. Der Abend der Jubilare Schönenberg. Traditionsgemäss wird die Jahresversammlung des Männerchors AachThurLand mit einem Lied eröffnet. Treffender als mit «Sänger sollen Freunde sein» hätte die Versammlung kaum umschrieben werden können. Die diesjährig Versammlung des Männerchors AachThur- Land stand ganz im Zeichen der Ehrungen für langjährige Vereinstreue, aber auch vom Abschied von fünf treuen Sängerkameraden, die der Chor in den letzten 15 Monaten durch den Tod verloren hatte. Freude und Trauer liegen im Leben oft nah beieinander, wie es Präsident Richard Sebek in seinem Begrüssungswort nach dem Apéro und dem Nachtessen im Vereinslokal Restaurant Mühle in Schönenberg an die fast vollzählig anwesende Sängerrunde festhalten musste. Mit dem Lied «Freude am Leben» setzte der Chor ein positives Zeichen für die Zukunft. Neue Mitglieder gesucht 2018 mussten einige altersbedingte Austritte verzeichnet werden, dafür durften vier neue Sänger begrüsst werden, die sich bereits sehr engagiert im Verein eingelebt haben. Ein Aufruf der Vereinsverantwortlichen ergeht an alle sangesfreudigen Männer, beim Männerchor reinzuschnuppern und mitzuerleben, wie viel Freude das gemeinsame Singen bringen kann. Dank bester Vorbereitung wurden die Traktanden zügig abgewickelt. Der Präsident blickte in seinem Jahresrückblick auf viele eindrückliche Stationen zurück, so unter anderem an den grossen Auftritt als Gastchor an der Rosenwoche in Bischofszell, das eindrückliche Konzert in der Reha-Klinik und nicht zuletzt den stimmungsvollen Geburtstagsanlass der langjährigen Dirigentin Gaby Spring, gemeinsam mit allen vier von ihr geleiteten regionalen Chören. Im Fokus für das Jahresprogramm 2019 stehen die Unterhaltungsabende im November zusammen mit dem Damenchor. Ferner geht der Chor traditionsgemäss alle drei Jahre auf Vereinsreise – dieses Mal ist im Oktober eine dreitägige Rheinschifffahrt geplant. Im nächsten Jahr steht dann das grosse kantonale Gesangsfest und ein Kirchenkonzert an. Für einmal keinen positiven Abschluss für das vergangene Jahr vermeldete der Kassier, was aber in Anbetracht der guten Vermögenslage von den Anwesenden verschmerzt werden konnte. Treue Mitglieder Bild: pd Das Traktandum Ehrungen wurde zum Mittelpunkt der diesjährigen Versammlung. Nicht weniger als 13 Sänger wurden für ihre langjährige, aktive Zugehörigkeit zu den Chören, die heute zum Männerchor AachThurLand zusammengefasst sind, gebührend geehrt. Die Spitzenreiter sind mit 55 Jahren Paul Kradolfer und mit 50 Jahren Ernst Aebischer. Es folgen mit 45 Jahren Arthur Löpfe, mit 30 Jahren Paul Hubschmid, Markus Niklaus und Hans Ziegler, mit 25 Jahren Hanspeter Gottier, Alto Karrer, Pietro Mazza und Herbert Sauter, mit 20 Jahren Paul Munz, mit 10 Jahren Hubert Kreienbühl und mit fünf Jahren Albert Scherrer. Mit verschiedenen Hinweisen und dem Dank an alle, im Besonderen aber an die stets den Ton angebende und innovative Dirigentin, schloss der Präsident die engagiert verlaufene Jahresversammlung. (pd)

Freitag, 22. März 2019 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 9 Erlen Sulgen In diesem Kurs darf man sich raufen Erlen. Jugendliche loten gerne ihre Grenzen aus. Sie möchten sich anderen gegenüber behaupten. In einem Kurs lernen Buben aus Erlen, was es heisst, fair, respektvoll und gewaltlos zu kämpfen. Hannelore Bruderer Drei Buben balgen sich auf den roten Matten im Jugendtreff. Halb versteckt in einem Berg von bunten Kissen schauen zwei weitere dem Gerangel gelassen zu. Jugendarbeiter und Schulsozialarbeiter Diego Alessi steht daneben und greift nicht ein. Dazu hat er keine Veranlassung, denn die drei Jungs kämpfen fair und mit dem nötigen Respekt. Das ist das Ziel des Kurses, der von Knaben ab der vierten Klasse freiwillig besucht werden darf. Er wird während dreier Nachmittage in den Räumen der Offenen Jugendarbeit (OJA) Erlen angeboten. Anrempeln statt umarmen «Buben und Mädchen suchen den Körperkontakt, dieses Bedürfnis leben sie aber unterschiedlich aus», erklärt Diego Alessi. «Für Mädchen ist es okay, wenn sie sich umarmen, bei Jungs gilt das als unmännlich. Sie rempeln sich lieber an oder klopfen sich auf den Rücken.» Der von Diego Alessi durchgeführte Kurs Nach dem Kurs posieren die Jungs mit Trainer Diego Alessi für ein Foto. heisst Kampfesspiele © . Diese geschütze Marke steht für eine Methode, die es den Jugendlichen erlaubt, nach klaren Regeln kraftvollen Körperkontakt ohne Gewalt auszuleben. Die Spiele haben Wettkampfcharakter: Mal gilt es, sich von anderen zu befreien, die einen festhalten, mal muss ein Ball erobert werden. Beim altbewährten Armdrücken entscheidet Bild: hab die Muskelkraft und der Durchhaltewille über Sieg oder Niederlage. «Kampfesspiele ist ein Gewaltpräventionstraining, in dem die Buben lernen, ihre eigenen Grenzen und jene ihres Gegenübers einzuschätzen und zu erfahren», sagt der Kursleiter. «Sie lernen zu gewinnen und zu verlieren. Auf jedes Spiel folgt eine Reflektion, in der wir darüber sprechen, was während des Spiels in einem Moment vorgeht. Hier fängt der Lernprozess an. Die Buben lernen, auf ihren inneren Schiedsrichter zu hören, damit aus Spass nicht Ernst wird.» Zeigt ein Spiel dennoch einmal Tendenzen auszuarten, greift Diego Alessi sofort ein. «Kleine Blessuren wie Prellungen lassen sich jedoch kaum vermeiden, aber eine Verstauchung war bisher das Schlimmste, das sich in einem meiner Kurse ereignet hat», sagt er. Dass ein Kampfesspiel- Kurs in der OJA angeboten wird, ist eher selten, meist buchen ihn Schulen. Die acht Jungs der vierten und fünften Klassen, die am ersten Anlass dabei sind, haben sichtlich Spass, sich miteinander zu messen. Auch nach Kursende ist keiner erschöpft. Einige helfen dem Kursleiter, die Matten und Kissen zu verstauen, andere drehen bereits die Musik auf oder spielen am Tschütttelikasten. Positive Rückmeldungen Heidi Ott, die Leiterin der OJA Erlen, ist vom Nutzen des Kurses überzeugt. Der respektvolle Umgang miteinander, auch ausserhalb der OJA, ist ein Ziel, das auch sie bei ihrer Arbeit verfolgt. «Von einigen Eltern habe ich die Rückmeldung erhalten, dass sie es gut finden, dass wir diesen Kurs organisieren und dass sie hoffen, dass ihre Buben daran teilnehmen werden», sagt sie. Wurstessen in der Kirche – Tanz an der Kirchenwand Sulgen. Die Erstaufführung des Zwingli-Singprojekts «Um Gottes Willen» wurde vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Eingeladen hatten die Evangelische Landeskirche Thurgau und die Evangelische Kirchgemeinde Sulgen. Kurzum, es war ein spezielles Konzert», brachte Ursula Gubler aus Kradolf ihre Begeisterung für das szenische Singprojekt der Evangelischen Landeskirche Thurgau zu Zwingli auf den Punkt. Besonders beeindruckt war sie von den Tanzelementen, die vorher aufgezeichnet und an die Kirchenwände projiziert wurden. Wurst in der Fastenzeit «Um Gottes Willen» wurde am Freitagabend in der Evangelischen Kirche Sulgen erstmals aufgeführt. Ein Renaissance-Ensemble spielte Musik aus der Zeitepoche Zwinglis. Erzähler Thomas Bachofner und Schauspieler Adrian Furrer brachten dem Publikum die Lebensgeschichte von Zwingli näher. Humorvoll und frech. Das provokative Wurstessen des Schweizer Reformators in der Fastenzeit wurde vom Publikum abschliessend im Kirchgemeindehaus fortgesetzt. Einbezug des Publikums Schon in der Kirche war das Publikum selbst Teil der Aufführung. Monika Hagmann, Elias Tober und Richard Kessler aus Sulgen schätzten diese aktive Rolle sehr und waren sich einig: «Eine sehr gute Aufführung: vielfältig, überraschend. Ganz besonders war, dass das Publikum zum aktiven Mitmachen durch Mitsingen, Mittanzen oder Klatschen aufgefordert wurde und so ein Teil des Konzertes war!» Elisabeth Liechti und Esther Kernen aus Sulgen waren begeistert: «Die sehr schöne Musik, begleitet auf historischen Instrumenten, die man heute fast nicht mehr hört, war wirklich einzigartig.» Die interessante und speziell aufgezogene Aufführung in der Sulger Kirche setzte sich auch kritisch mit Zwinglis Wirken, der mit Gewalt vollenden wollte, was er im Geist begonnen hatte, auseinander. Sie endete mit der Frage ans Publikum: «Nehmen wir den Ball auf, den Zwingli ins Rollen gebracht hat?» (pd) Konzertbesucher: (v.l.) Richard Kessler, Monika Hagmann und Elias Tober. Bild: urg

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