Seite 12 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 17. Januar 2020 Hohentannen Buhwil Wo ist die Klimajugend geblieben? Hohentannen. Alle zwei Jahre begehen Mitglieder und Freunde des Natur- und Vogelschutzvereins AST das Waldstück «Raa» am Südhang von Hohentannen. Mit ihren Pflegeeinsätzen sorgen sie dafür, dass Quellbiotope ausgelichtet, Asthaufen errichtet und auch Laichgewässer angelegt werden. Christoph Heer Sieben Naturfreunde gingen am letzten Samstagmorgen motiviert und gut gelaunt ihre Freiwilligen-Arbeit im Waldstück «Raa» an. «Wir sorgen hier eigentlich für eine wunderbare Unordnung oder für ein Paradies verschiedenster Artengesellschaften. Wir gehen nicht überall rein in diesem unwegsamen Gelände, sonst würden wir mehr Schaden anrichten als Gutes tun», sagt Christoph Stäheli, der sich in der Natur ebenso wohlfühlt wie die anderen der Gruppe. «Auch die toten Eschen werden stehen gelassen, die Natur kümmert sich nämlich selbst darum», betont er. Natur ist Lebensgrundlage Spezielle Moosarten spriessen, Quellfluren werden dank leichter Rodung mit Licht beflutet, Haselsträucher werden geschnitten und neue Asthaufen bieten Lebensraum für allerlei Lebewesen. Die Teilnehmenden am Pflegeeinsatz gönnen sich eine verdiente Pause und nutzen sie zum gemütlichen Schwatz. Diese Parzelle, in der Grössenordnung einer halben Hektare, hat der Natur- und Vogelschutzverein AST im Jahr 2013 übernommen. Hansueli Eggenberger aus Bischofszell ist mit viel Herzblut an der Sache, bemängelt jedoch die Tatsache, dass sich nur wenig Nachwuchs engagiert. «Unlängst schwappte doch die grüne Welle über unser Land. Aber wo sind sie denn, wenn es ums Eingemachte geht? Es wäre super, würden wir auch von der jungen Generation mehr Unterstützung erfahren – für die Liebe zur Natur.» Klaudia Stiebeler aus Hauptwil pflichtet ihm bei. «Die Natur ist unsere Lebensgrundlage, es gibt auch immer etwas zu tun. Aber die Klimajugend lässt sich dann leider nicht blicken, wenn man Bild: pd sie brauchen könnte», sagt sie in der Znünipause. Dennoch, diese sieben leisten ihre wichtige Arbeit, dafür gebührt ihnen Dank. Der Natur- und Vogelschutzverein AST umfasst rund 120 Mitglieder, zu den Aktiven gehören etwa 20. Zuwachs durch Personen, die gerne anpacken, ist mehr als erwünscht, denn zu tun gibt es immer etwas. Versammlung der Gönnervereinigung Nachwuchs Erlenacker Buhwil. An der 13. Generalversammlung der Gönnervereinigung Nachwuchsschützen Erlenacker legte Präsident Walter Gerber Rechenschaft über das vergangene Jahr ab und sprach über zukünftige Herausforderungen. Beinahe die Hälfte aller Gönner hatten sich in der Schützenstube der Armbrustschützen Buhwil-Neukirch zur Versammlung eingefunden. Petra Schär verlas das letzte von ihr verfasste Protokoll, im Vorstand geht die Protokollführung an Jasmin Schönholzer über. Präsident Walter Gerber dankte Petra Schär für die stets gut abgefassten Protokolle. Die Versammlung unterstrich das mit einem grossen Applaus. Im Jahresbericht erwähnte der Präsident die vielfältige Unterstützung für die Nachwuchsabteilungen. Zur festen Tradition wurde die Kostenübernahme des Ferienpasses sowie des Jugendcups, an welchem sich Mädchen und Knaben im Alter von sechs bis 16 Jahren jeweils mit der Armbrust oder dem Luftgewehr messen können. Durch die finanzielle Unterstützung können sich die Nachwuchsleiter gezielter auf die Ausbildung der Nachwuchsschützen konzentrieren, ohne sich stets Gedanken zu machen, ob dies oder jenes angeschafft werden kann oder nicht. Vorwärtsblicken Dass im Vorstand Änderungen angedacht sind, ist für den Präsidenten gut und wichtig. «Um nicht in festgefahrenen Strukturen zu verharren, ist es notwendig, dass sich von Zeit zu Zeit personelle Änderungen aufdrängen», sagte er in seinem Ausblick. Die von Emil Wehrli sauber präsentierte Jahresrechnung Die Gönner ermöglichen es den Schützenvereinen, sich weiterzuentwickeln. Bild: pd 2019 schliesst mit einem Vorschlag und wurde von den Mitgliedern mit einem kräftigen Applaus genehmigt. Der Vorstand beantragte der Versammlung eine Statutenrevision, welche die Unterstützung der Nachwuchsabteilungen genauer umschreibt. Auch wird es in Zukunft nicht mehr möglich sein, als Verein beizutreten, die Mitglieder sollen über die Geschäfte beschliessen und nicht Vereine oder einzelne Gruppen. In der Gönnervereinigung wird es auf Antrag des Vorstandes keine Ehren- oder Freimitglieder geben. Mitglieder sind alle, die den Jahresbeitrag einzahlen. Nach drei Abgängen beträgt der Mitgliederbestand 103. Zwei Rücktritte Auf die ordentlichen Wahlen 2021 haben Petra Schär und Emil Wehrli ihre Rücktritte angemeldet. Beide waren von Beginn an dabei und haben die Gönnervereinigung wesentlich mitgeprägt. Es ist nun Aufgabe des Vorstandes, diese gewichtigen Lücken zu füllen. In diesem Jahr ist wieder ein Event mit den Mitgliedern geplant. Im September werden alle eingeladen, die Firma Von Siebental in Mauren zu besuchen. (pd)
Freitag, 17. Januar 2020 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 13 Sulgen Weinfelden Eine 110-jährige Ära geht zu Ende Sulgen. Vor rund einer Woche schloss der «Rössli Beck» das Verkaufsgeschäft sowie das Café für den Umbau des Produktionsbetriebs. Dorfchronist Erich Hungerbühler wirft einen Blick in die bewegte Vergangenheit des «Rösslis». Monika Wick Vor 25 Jahren zog Edgar Ehrbar mit seiner Bäckerei aus dem Oberdorf in die neue «Rössli»- Überbauung. Seither betrieb er an diesem Standort an der Bahnhofstrasse neben der Bäckerei ein Verkaufslokal samt Café. Doch damit ist seit einigen Tagen Schluss. Um die Produktionsstätte vergrössern zu können, entschloss sich Edgar Ehrbar schweren Herzens dazu, den Laden und das Café zu schliessen. Sein Entschluss bedeutet auch, dass eine 110-jährige Tradition zu Ende geht. Name bleibt erhalten «Einige Sulger mögen sich sicher noch gut an das Restaurant Rössli erinnern, das vor 25 Jahren der «Rössli»-Überbauung weichen musste», sagt Dorfchronist Erich Hungerbühler. In einer Abhandlung lässt er die Geschichte rund um das «Rössli» aufleben. Erbaut wurde das Wohnhaus mit Scheune im Jahre 1898 durch die Baufirma von Jakob Schenk. Den Auftrag erteilte der damalige Tierarzt Ferdinand Keller. «Die Tierarztklinik war eines der ersten Häuser an der 1878 erbauten Westumfahrung (heutige Bahnhofstrasse) von Sulgen», berichtet Erich Hungerbühler. Neben seiner Tätigkeit als Tierarzt war Ferdinand Keller damit beauftragt, die neue technische Errungenschaft, das Telefon, einzuführen. Dadurch wurde nach der Fertigstellung der Liegenschaft einer der ersten Das legendäre Restaurant Rössli stand von 1878 bis 1994 an der heutigen Bahnhofstrasse. Telefonapparate in Sulgen installiert. Rund zehn Jahre später wichen die Petrollampen elektrischen Glühbirnen. 1910 registierte Ferdinand Keller einen Wirtschaftsbetrieb mit Gartenwirtschaft. «Das Restaurant Rössli und vor allem die schöne Gartenwirtschaft waren damals recht begehrt unter den Gästen», berichtet Erich Hungerbühler. Die Gartenwirtschaft zierte auch ein runder, hellblauer Zierbrunnen, der mit einer eigenen Wasserquelle vom Postberg gespiesen wurde. Im Jahre 1926 übernahm der 1891 in Mogelsberg geborene Hans Züblin die Praxis mit der dazugehörigen Wirtschaft von Tierarzt Keller. Aufgrund seines guten Ansehens wurde ihm bald auch das Amt des Bezirkstierarztes anvertraut. Zudem gehörte Hans Züblin während 26 Jahren der Ortskommission Sulgen an, die letzten sechs Jahre sogar als Vizevorsteher. Seine Frau, mit der er rund fünzig Jahre lang verheiratet war, kümmerte sich liebevoll um den Wirtschaftsbetrieb, die zwei Söhne und die Tochter. Rege Bautätigkeit an der Bahnhofstrasse An der Bahnhofstrasse, die bis 1966 als Hauptstrasse in Richtung Bischofszell diente, herrschte in den letzten fünzig Jahren rege Bautätigkeit. 1965 wurde der überteuerte Neubau der Druckerei Bild: pd Bircher erstellt. Später folgten die Geschäftshäuser der Raiffeisen- und der Thurgauer Kantonalbank, der Neubau des Sulgerhofs und die Geschäftsräume von Elektro Walter. (mwg) Nach der Generalmobilmachung der Armee am 2. September 1939 waren auch Truppen in Sulgen stationiert. «Das Rössli war unter den Soldaten begehrt. Auch wegen des Telefons, mit dem die Armee-Angehörigen mit ihren Liebsten in Verbindung treten konnten, herrschte reger Betrieb», sagt Erich Hungerbühler. Wirte kommen und gehen In den Fünfzigerjahren konnten auch die LKW-Chauffeure nicht am «Rössli» vorbeifahren. Vor allem die Lastwagenfahrer und Beifahrer der damaligen Kradolfer Teigwarenfabrik machten Morgens um halb sechs beim Rössli den ersten Halt und tranken, bevor sie weiter nach Zürich fuhren, den ersten «Römer». Ende der Sechzigerjahre nutzten die Zimmerschützen das «Rössli» als neues Vereinslokal, nachdem sie im Restaurant Freihof die alte Kegelbahn, in der sie auch Vereinsschiessen durchführten, aufgeben mussten. Nachdem Tierarzt Züblin und seine Frau altershalber ins Seniorenheim nach Kreuzlingen zogen, herrschte im «Rössli» ein stetiger Wirtewechsel. «Mir bekannte Wirtsleute waren der Bündner Christoffel oder Billeter, mit dessen Tochter Yolanda ich noch die erste Schulklasse im Oberdorf besuchte», erinnert sich Ernst Hungerbühler. Später folgte das Wirteehepaar Felix, das im Anschluss die «Linde» in Wigoltingen übernahm, Gänsezüchter Fuchs und am Schluss Trudi Soller mit ihrem Hund Tanneli sowie Taglöhner und Kellermeister Röbi Sutter. Zuvor wirtete Trudi Soller im «Hirschen» in Sulgen. «Das legendäre Restaurant Rössli wurde im April 1994 abgebrochen und durch die Überbauung mit dem ‹Rössli Beck› ersetzt», sagt Erich Hungerbühler. «Chinderfiir» über Schiffbruch und Rettung Sulgen. Parallel zum ökumenischen Regionalgottesdienst in Sulgen lädt das ökumenische Vorbereitungsteam zur «Chinderfiir» ein. Kinder und Erwachsene befassen sich mit demselben Bibeltext. Anlässlich der Gebetswoche für die Einheit der Christen feiern die Pfarrei St. Peter und Paul sowie die Evangelischen Kirchgemeinden Sulgen-Kradolf, Bürglen und Erlen am Sonntag, 19. Januar, um 10 Uhr in der evangelischen Kirche Sulgen einen ökumenischen Regionalgottesdienst. Kinder ab dem Kindergartenalter treffen sich zur zeitgleich stattfindenden «Chinderfiir» mit dem ökumenischen Betreuungsteam um 9.55 Uhr vor dem Haupteingang der evangelischen Kirche Sulgen. Nach dem gemeinsamen Gottesdienstbeginn trennen sich Kinder und Erwachsene. Beide befassen sich mit demselben Bibeltext aus der Apostelgeschichte 27 und 28: Paulus beschreibt die Angst der Schiffsbesatzung und Passagiere in Seenot und wie die Schiffbrüchigen von der Bevölkerung auf Malta aufgenommen worden sind. Die Chinderfiir wird gestaltet vom ökumenischen Team Sulgen-Kradolf, der Gottesdienst für Erwachsene und Jugendliche von Pfarrer Bruno Ammann, Pfarrerin Sarah Glättli, Pfarrer Frank Sachweh, Pastoralassistent Jürgen Bucher und Gemeindeleiter Martin Kohlbrenner. (pd) iPhone-Grundkurs für Senioren Weinfelden. Im Kurs von Pro Senectute Thurgau lernen Teilnehmende mit Telefonfunktionen, Kalender, Apps und der Kamera ihres iPhones umzugehen. Voraussetzung für den Kursbesuch ist ein betriebsbereites iPhone, eine Apple- ID inklusive Passwort und PIN-Code. Der Kurs findet an zwei Freitagen, 7. und 14. Februar, von 8.30 bis 11.30 Uhr bei Pro Senectute an der Rathausstrasse 17, 5. Stock, in Weinfelden statt. Anmeldung unter Telefon 071 626 10 83, E-Mail kurse@tg.prosenectute.ch. (pd)
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