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Neuer Anzeiger 17. April 2020

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Seite 6 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 17. April 2020 Liebe Leser und Eltern Mit dem Fernunterricht hat sich vieles im Schulalltag verändert. Schon häufig konnte man im öffentlichen Fernsehen sehen, wie solch ein Fernunterricht durchgeführt wird. Gerne möchten wir hier mit Beiträgen zeigen, was der Fernunterricht für die Schülerinnen und Schüler bedeutet und wie sie damit umgehen. Hierzu haben Schülerinnen und Schüler Berichte erstellt und Bilder ihrer Heimarbeitsplätze gemacht. Weitere Beiträge finden Sie auf unserer Schul-Webseite: www.schulebuerglen.ch. Doch bevor Sie die Berichte der Schülerinnen und Schüler lesen, möchten wir Ihnen schildern, was sich für die Lehrpersonen geändert hat. Lehrpersonen www.schulebuerglen.ch www.schulebuerglen.c www.schulebuerglen.ch www.schulebuerglen.ch Homeoffice respektive Fernunterricht anstatt Schule der Schule Bürglen arbeiten teilweise von zu Hause, aber auch teilweise an der Schule. Bei den jüngeren Kindern bereiten sie Unterrichtsmaterial vor, welches altersgerecht zu Hause erledigt werden kann. Via Botengänge direkt nach Hause oder Einzelbesuchen von Kindern an der Schule werden die Schulmaterialien und Aufträge übergeben. Die älteren Kinder und Jugendlichen sind mehrheitlich per Audio- und Video-Chats in Kontakt mit den Lehrpersonen. Des Weiteren haben die Lehrpersonen auf einem Share-Point (Ort, wo man Unterlagen digital bereitstellen kann) Schulmaterial und Aufträge hinterlegt. Tagespläne und Zeitangaben bei den Aufträgen sollen die Familien in der Tagesstruktur der Heimschultage unterstützen. Es ist deutlich schwieriger geworden, alle Kinder gleichzeitig zu erreichen oder Material zuverlässig zu erhalten – oft braucht es sehr viel mehr Zeit, diese wieder einzufordern, weil man die Kinder/ Jugendlichen nicht automatisch im Alltag antrifft. Ebenso sind Konversationen (Gespräche in Deutsch oder Fremdsprachen) sehr zeitintensiv, da nicht zu viele Kinder/Jugendliche auf einmal an einer Unterhaltung teilnehmen können. Das einzelne Kind bzw. der Jugendliche hat subjektiv gesehen also weniger Schule, die Lehrperson aber deutlich mehr Aufwand, um dieselben Themen mit allen Schülerinnen und Schülern nahezu gleichwertig zu bearbeiten. Natürlich sind wir stolz auf unsere Mitarbeiter und unsere Kinder/Jugendlichen, wie sie die Situation meistern – aber die Gemeinschaft vor Ort ist in vielerlei Hinsicht die klar bessere Variante, wenn es um das ganzheitliche Lernen geht (auch wie man mit- und untereinander umgeht). Dennoch nehmen wir die guten Dinge mit: Wir haben durch den Lockdown im Bereich Medien und Informatik die beste Weiterbildung und Entwicklung für Lehrpersonen sowie Kinder/Jugendliche bekommen, die man sich nur wünschen kann. Ausserdem haben wir nun eine gute Vorstellung, wie Lernen auch einmal aussehen kann, wenn ein Kind länger verletzt oder krank ist oder andere persönliche Probleme hat. Philipp Frei & Fabian Traber, Schulleitungen Homeschooling Ich bin Angelina und gehe in die 4. Klasse in der Schule Bürglen. Ich bekam von meiner Lehrerin eine Anfrage, ob ich über dieses Thema schreiben möchte. Ich musste nicht lange überlegen und sagte zu. Als ich erfahren habe, dass die Schulen geschlossen werden, war ich ein bisschen schockiert. Noch bevor wir das gewusst haben, bekamen wir am Freitag, den 13. März, Besuch von unserem Schulleiter, Fabian Traber. Er hat uns noch mehr Informationen über diesen (blöden) Virus gegeben, das heisst, er hat uns gesagt, dass niemand weiss, wie es weitergeht. Danach hat uns unsere Lehrerin gebeten, alle Mathebücher, Englisch-Sachen usw. mitzunehmen. Alle fanden das am Anfang noch lächerlich, aber danach wurde es ernst! Ich habe nicht damit gerechnet, dass alle Schulen in der Schweiz geschlossen werden. Ich habe mir viele Gedanken darüber gemacht, wie das funktionieren soll und wie man die Hausaufgaben bekommt. Ich habe mich auch gefragt, darf man noch mit anderen Kindern spielen oder nicht. Doch diese Gedanken waren alle umsonst. Es ist alles sehr gut von den Lehrern erklärt worden, so dass ich dann zu Hause ganz gut arbeiten konnte. Auch der Bundesrat hat eine Begrenzung mit der Anzahl der Kinder gemacht, also dass man nur mit vier anderen Kindern spielen darf. Mein neuer Alltag sieht für mich anders aus als in der Schule. Wir bekommen die meisten Informationen über die Homepage von der Schule oder über die Lernlupe (Internetseite) geschickt. Wir haben einen Wochenplan von der Schule bekommen, bei dem wir immer schauen können, was wir jeden Tag zu tun haben. Auch bei mir zu Hause haben wir einen Tagesplan, bei welchem wir probieren, uns so gut wie möglich daran zu halten. Es ist aber eine komplett andere Situation, zu Hause zu arbeiten: Ich kann meine Lehrer nicht fragen, wie der Auftrag genau geht, ausser ich rufe an. Zweitens ist es anders, neben meinen zwei kleineren (nervigen) Brüdern zu arbeiten. Es gibt aber auch gute Sachen: Ich habe keinen Stress am Morgen und kann länger schlafen. Zweitens sehe ich meine Familie mehr und kann mehr für meine kleine Schwester da sein. Drittens kann ich, wenn ich «will», eine kleine Zusatzpause machen. Ich hoffe aber trotzdem, dass die Schulen nicht mehr so lange geschlossen bleiben, weil ich dann irgendwann mal Ferien von meinen Brüdern brauche. BLIIBED GSUND! Angelina Mein neuer Arbeitsplatz! Mein Arbeiten hat sich im Vergleich zum «normalen» Arbeiten (in der Schule) schon ein wenig verändert. In der jetzigen Situation ist man sehr auf Computer und Handy angewiesen. Dies verändert automatisch das Arbeitsklima. Für mich fühlt es sich an wie ein Selbststudium. An meinem Arbeiten darf ich jedoch mein Tempo selbst bestimmen, was beim «normalen» Arbeiten (in der Schule) nicht möglich ist. Lara Schule zu Hause! Als wir erfahren haben, dass wir wegen dem Coronavirus keine Schule mehr haben, war das auf das erste Mal ein echter Schock für mich und wahrscheinlich auch für viele andere Kinder. Wir haben es so aufgenommen, wie es jetzt ist. Trotzdem lerne ich und meine Mitschülerinnen und Mitschüler weiter. Ich mache das Beste daraus! Wir haben die Möglichkeit, über ein Programm im Internet Fragen an die Lehrpersonen zu stellen oder mit Klassenkameraden zu kommunizieren. Alle Kinder haben normalerweise Textiles Werken oder Gestalten. Das fällt wegen der Situation aus und darum haben die Lehrpersonen uns Kindern einen Link über das Programm geschickt, mit dem wir ein Springseil machen konnten. Wir haben einen Plan von den Lehrpersonen gekriegt, mit dem wir genau wissen, welche Aufgaben wir täglich machen müssen. Eigentlich können wir mit dem Plan normal Schule machen, einfach zu Hause. Manchmal kriegen wir zusätzliche Hausaufgaben oder bekommen einen Tipp von den Lehrpersonen. Ich kann mit der Situation gut umgehen, doch es gibt sicher Kinder, die nicht so gut damit umgehen können! Ich möchte ihnen Mut machen, sich auf die Situation einzulassen und sich zu freuen, dass man es trotzdem gut hat. Es gibt für mich Vor- und Nachteile. Ich sehe meine Familie nun mehr, jedoch ist es komisch, nicht am Morgen um 7.45 Uhr in der Schule zu sitzen und zu lernen. Ich freue mich auf den gewohnten Alltag. Leandra, 5. Klasse

Freitag, 17. April 2020 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 7 h www.schulebuerglen.ch www.schulebuerglen.ch www.schulebuerglen.ch www.schulebuerglen.c Elternbericht Wie alles im Leben hat Homeschooling seine zwei Seiten, welche wir beide kennenlernen durften. Einerseits ist es schön, noch mehr eingebunden zu sein und miterleben zu dürfen, was und wie die Kinder lerntechnische Fortschritte machen. Andererseits schwingt neben den zusätzlichen Aufgaben, welche nicht immer einfach sind, eine ständige Unsicherheit mit. Macht man es so richtig? Verlangt man zu viel oder zu wenig? Korrigiert man genug oder vielleicht sogar zu viel? Da die Kinder uns Eltern durch unsere Arbeit im Homeoffice nun auch deutlich mehr am Computer sehen, haben wir versucht, Anreize zu schaffen, mit denen unsere «Schulkinder» auch erste kindgerechte Schritte am Computer machen können (Anton, Schlaukopf.ch). Die Ankündigung, dass es auch nach den Osterferien weiterhin erstmal nicht in die Schule geht, wurde eher traurig aufgenommen. Nicht nur dass die Freunde fehlen, auch die Lehrerinnen werden stark vermisst. Und auch ich sehe mit gemischten Gefühlen in die nächsten Wochen, denn Homeschooling und Homeoffice weiterhin unter einen Hut zu bekommen, ist doch immer wieder eine Herausforderung. Annabelle Reuter Mit einem klaren Zeitplan Ich erwache etwa um 7.30 Uhr, danach mache ich mir ein Morgenessen. Es ist unterschiedlich, aber meist ein Müsli mit Schokolade. Nach dem Essen gehe ich hoch in mein Zimmer und beschäftige mich mit den Hausaufgaben bis etwa 11.30 Uhr. Meine Mutter kocht jeden Mittag, also gibt es um 12 Uhr Mittagessen. Danach ruhe ich mich aus und spiele meistens ein wenig PS4. Dann ist es Zeit fürs Training und danach ist Feierabend. Benjamin, 2. Sek Einblick in mein Homeoffice Wir sind bereits in der 2. Woche unseres Fernunterrichts. Es ist eine ungewohnte Situation. Man muss sich daran gewöhnen und diszipliniert an den Aufträgen arbeiten, damit man alle Aufgaben bis zum genannten Termin der Lehrpersonen fertig hat. Mir macht es sehr Spass, die Zeiten selbst einzuteilen und die Aufträge selbstständig zu erledigen. Es ist aber nicht vergleichbar mit dem Unterricht in der Schule. Mir persönlich fehlt der Kontakt zu meinen Mitschülern und zu den Lehrpersonen. Am Morgen um etwa 8 Uhr richte ich all meine Sachen sowie eine Trinkflasche und einen kleinen Snack. Danach schaue ich auf der Homepage der Schule, ob wir einen neuen Auftrag bekommen haben. Wenn dies der Fall ist, drucke ich gleich alle Arbeitsblätter aus und schreibe mir den Auftrag in den Planer (Hausaufgabenheft). Wenn das aber nicht der Fall ist, kann die Arbeit im Homeoffice beginnen. Ungewohnt ist auch, dass die ganze Familie zu Hause am Arbeiten ist. Ich hoffe, dass diese Zeit möglichst schnell vorübergeht und wir alle wieder zur Schule und zur Arbeit gehen können. Bleiben Sie gesund. Carole Zu viele Sorgen, zu viel Chaos Ist es wirklich notwendig, alle Schulen zu schliessen? Oh, entschuldigen Sie mich, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt und worüber ich spreche, haben Sie, glaube ich, auch keinen Schimmer. Sie gestatten mir, dies aufzuklären. Ich wurde ganz spontan gefragt, ob ich ein bisschen über mein Homeschooling berichten möchte. Ich dachte, das schlage ich nicht ab. Also nochmals von vorne. Ich bin Kim und gehe in Bürglen in die 6. Klasse. Am Freitagmorgen, dem 13. März, hatten ich und zwei andere Mädchen aus meiner Klasse noch eine kleine Schülersitzung. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch keiner, dass schon ein paar Stunden später die Schule für längere Zeit ausfallen würde. Weiter sprachen wir drei darüber, was wäre, wenn die Schule ausfallen würde. Unser Lehrer hörte uns mit dem linken oder mit dem rechten Ohr zu (ich habe nicht genau darauf geachtet) und lachte. Wir fragten ihn trotzdem, was wäre, wenn die Schulen plötzlich schliessen müssten. Er schmunzelte wieder und antwortete, es werde zwar nicht so weit kommen, aber falls es so wäre, wisse er auch nicht ganz, wie es weitergehen sollte. Deshalb machten wir uns darüber auch nicht viele Sorgen. Auch wenn es Freitag, der 13., war, glaubte niemand von uns an Pech und auch jetzt, wenn ich so zurückblicke, kann ich versichern, dass es andere Gründe hatte. Kurz vor Schulschluss, am Nachmittag, bekamen wir noch Besuch von unserem Schulleiter, der uns ein paar Informationen über das Virus weitergab. Unsere Lehrerin fügte noch hinzu, dass wir die wichtigsten Bücher nach Hause nehmen sollten. Das fanden wir alle an dieser Stelle noch lachhaft, aber tatsächlich beschloss der Bundesrat am Abend, dass die Schulen schweizweit geschlossen werden. Viele freuten sich wahrscheinlich am Anfang über zwei Wochen mehr Ferien. Bitte was? Ferien? Nein, Ferien sind das ganz bestimmt nicht! Denn schon am Dienstag holten wir gruppenweise mit Abstand unsere Wochenund Tagespläne ab. Am Anfang waren die Aufträge noch ganz gut lösbar und dank der Lernlupe konnten wir jederzeit auch unsere Lehrer um Hilfe fragen. ABER: Es ist fast unmöglich, sich zu konzentrieren, wenn alle Familienmitglieder zu Hause sind! Deshalb richtete ich das Pult in meinem Zimmer ein und löste die Aufträge von da an immer dort. Ich finde es sehr praktisch, dass wir so viel am Computer arbeiten dürfen, weil ich somit nicht nur mein Computerwissen fördere, sondern auch das Zehnfingersystem. Ich gebe zu, ich hatte Anlaufschwierigkeiten – «Warum habe ich keinen Massstab im Haus?», «Wo ist mein Zirkel?» –, doch schlussendlich fand ich immer eine Lösung. Am Anfang dachte ich ebenfalls noch: «Cool, nicht früh aufstehen, im Pyjama Aufträge lösen!» – Na, Pustekuchen! Es ist halt immer noch Schule. Rechtzeitig aufstehen, um die Aufträge anzupacken und am besten in normaler Kleidung, da man sonst immer sehr schläfrig unterwegs ist. Trotzdem habe ich viel mehr Freizeit und Momente mit meiner Familie, die sonst an normalen Tagen vielleicht zu kurz kommen würden. Ich wünschte, ich müsste diese Erfahrung nie machen und das Virus würde es nicht geben. Aber so verhindern wir das Schlimmste und zudem sind es immerhin noch mehr Ferien- als Schultage. Bloss, wie geht es weiter? Das weiss ich leider auch noch nicht so genau. Ich hätte nie gedacht, dass ich das von manchen Mitschülern oder von mir hören würde, aber wir freuen uns riesig, (hoffentlich) bald wieder in die Schule gehen zu dürfen. Ich wünsche allen viel Kraft und Gesundheit – UND: Macht keine Hamsterkäufe! Kim Coole Schulerfahrung Das «neue» Arbeiten zu Hause ist nicht gross anders, als das Arbeiten in unserer LL (Lernlandschaft). Am Anfang hat es ein wenig gedauert, bis man wusste, wo und wie man Aufträge kriegt und wo man Feedback, Fragen und fertige Aufträge abzugeben hat, doch bald war alles klar. Die Gruppen- und Einzeltelefonate haben sehr gut geklappt. Ich habe immer von 8 bis 12 Uhr gearbeitet, da uns vier Stunden am Tag aufgegeben wurden. Auch fand ich gut, dass Sport und kreative Tätigkeiten zu den vier Stunden zählten. Partnerarbeiten und Gespräche mit Lehrern per Telefon waren auch sehr lustig. Mein Fazit ist: Es war eine etwas andere und coole Schulerfahrung trotz den Umständen. Marc

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