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Neuer Anzeiger 16. Juli 2021

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Seite 8 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 16. Juli 2021 Erreichen Sie über 10 000 Leser in Ihrer Region! Opfershofen Leimbach Donzhausen Hessenreuti Uerenbohl Gutbertshausen Istighofen Moos Götighofen Buhwil Neukirch a. d. Thur Birwinken Bürglen Erlen Sulgen Kradolf-Schönenberg Hohentannen Klarsreuti Mattwil Happerswil Andwil Kümmertshausen Engishofen Heimenhofen Riedt Buchackern Heldswil Anzeigen, PR-Berichte, Publireportagen, Flyer- und Einsteckbeilagen! NEUER ANZEIGER Steinackerstrasse 8, 8583 Sulgen Tel. 071 644 91 00 www.neueranzeiger.ch inserate@neueranzeiger.ch

Freitag, 16. Juli 2021 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 9 Kradolf Mühlrüti Zwischen Bewunderung und Abscheu Kradolf. Am letzten Freitag lud der Kulturverein Steinacker zum Erzählabend ins Kirchenzentrum ein. Zu Gast war der Autor, Geschichtenerzähler und Schauspieler Ferruccio Cainero. Hannelore Bruderer Ferruccio Cainero erzählt seine Geschichten mit südländischem Temperament. Seine Hände zurren durch die Luft, unterstreichen dramatische Textpassagen, sein Haupt senkt sich sorgenvoll in traurigen Momenten, Augen und Mund staunen weit offen ob der Unvernunft der Menschen. Und von Letzterem strotzt sein Programm «Kolumbus und die Schmetterlinge» nur so. Gegen Westen nach Indien Ja, es ist Bewunderung in der Stimme des Erzählers und Autors, wenn er auf Deutsch mit seinem italienischen Akzent vom Seefahrer Christoph Kolumbus berichtet, der vor fünfhundert Jahren mit seiner Mannschaft auf drei Schiffen gegen Westen lossegelte und weder Sturm noch Flauten fürchtete, um nach Indien zu gelangen, im festen Glauben daran, dass die Erde rund sei. «Wie haben sie navigiert?», fragt Cainero. Dann erzählt er, wie er als Junge eine Wiese entdeckte, auf der sich eine Vielfalt von Schmetterlingen tummelte. «Ich habe sie eingefangen, hatte ihren Staub an meinen Fingern und musste feststellen: Tote Schmetterlinge fliegen schlecht.» Dennoch sei er weiterhin auf Schmetterlingsjagd gegangen, doch am dritten Tag flogen die Schmetterlinge weit weg von ihm. «Sie haben mich erkannt. Es ist eine universelle Intelligenz, die sie leitet, gleich wie bei den Seefahrern, die voller Vertrauen Ferruccio Cainero bei seinem Auftritt im Kirchenzentrum Kradolf. Gewinner des «Salzburger Stier» Ferruccio Cainero kam 1953 in Udine zur Welt. Heute lebt der italienische Autor, Geschichtenerzähler, Schauspieler und Regisseur in der Schweiz. Von 1978 bis 1992 war er verheiratet mit Gardi Hutter und als Co-Autor mitverantwortlich für deren wichtigste Stücke. Ferruccio Cainero wurde mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2002 erhielt er Bild: hab den Schweizer Kleinkunstpreis, ein Jahr später gewann er den «Salzburger Stier», einen der bedeutendsten Kleinkunstpreise im deutschsprachigen Raum. In den Jahren 2006 und 2008 kamen auch noch der Internationale Erzählkunstpreis «The Golden Ear of Graz» sowie der deutsche Kleinkunstpreis «Wilhelmshavener Knurrhahn» hinzu. (man) ins Ungewisse aufbrachen. Und diese Intelligenz ist in unserer Zeit verloren gegangen.» Aber Ferruccio Cainero verharrt nur kurz in diesem Bedauern, denn die Entdeckung Amerikas nimmt gerade so richtig Fahrt auf. Königin und König Der Erzähler rattert einen fiktiven, witzigen Dialog zwischen Königin Isabella von Spanien und ihrem Gatten Ferdinand herunter. Der spanische Königshof finanzierte die Expedition mit klarem Ziel: Kolumbus bringt den christlichen Glauben nach «Indien» und kommt zurück, die Schiffe voll beladen mit Gold, Silber und Edelsteinen. Im vermeintlichen Indien angekommen, treffen die Seefahrer auf freundliche Menschen und ein irdisches Paradies – und Kolumbus ist enttäuscht. Er stammt aus Genua und diesem Volk sind zwei Sachen heilig: Handel und Geiz. Womit soll er in diesem Land handeln, wenn es im Paradies an Bedürfnissen fehlt? Also werden Bedürfnisse geschaffen und das Unheil nimmt seinen Lauf. Auf dem alten Kontinent freut man sich über Unmengen von Edelmetall und neuen Produkten wie Tomaten und Tabak, in den entdeckten Gebieten metzeln die neuen Herren die Einheimischen nieder und rotten sie aus. In Ferruccio Caineros Stimme schwingt auch kein letzter Rest an Bewunderung mehr mit, als er sein Fazit über den Entdecker zieht: «Am Ende streitet Kolumbus mit allen über Gold und über Gott. Seine Geschichte wird uns als Abenteuer erzählt, aber es ist eine schäbige Geschichte.» Und Cainero wäre nicht Cainero, wenn es ihm nicht gelänge, auch von diesem grausamen Kapitel der Geschichte noch einen Bogen zu seinen Schmetterlingen zu schlagen. Mal links, mal rechts entlang der Murg Mühlrüti. Der Verein Thurgauer Wanderwege lädt am Samstag, 24. Juli, zu einer geführten Wanderung von rund vier Stunden Marschzeit ein. Die Wanderung beginnt um 9.40 Uhr an der Bushaltestelle Dorf in Mühlrüti. Kurz nach Bechten ist der Blick frei auf den Bechtenwald, den Regelsberg und den Tobelwald – das Quellgebiet der Murg. Beim Weiler Tobel wird zum ersten Mal die Murg überquert. Immer wieder zeigt sich rechts oben die weiss leuchtende Iddaburg. Nun geht es eine Weile erhöht der plätschernden Murg entlang. Bald kann man eine steile Felswand und damit auch den Groot als höchsten Punkt des Kantons Thurgau erspähen. Mal links, mal rechts der Murg entlang geht es, stetig Höhe abbauend, am Kloster Fischingen vorbei. Leicht oberhalb von Oberwangen und mit etwas Distanz zum Wasser zieht der Weg nach Schönengrund zum Golfplatz. Ab hier verläuft die Wanderung wieder meist Auf Schusters Rappen. Bild: hab dicht der Murg entlang. Gesäumt von Bäumen und Sträuchern folgt er der Fliessrichtung über Sirnach Hofen, vorbei am Schwimmbad nach Münchwilen Bahnhof. Die Teilnahme an der geführten Wanderung steht allen offen, eine Anmeldung ist obligatorisch. Weitere Infos unter www.thurgauer-wanderwege.ch/wanderungen. Auskunft über die Durchführung erteilt am Vortag ab 14 Uhr das Wandertelefon 052 224 78 03. (pd)

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