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Neuer Anzeiger 7. Juni 2019

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Seite 10 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 7. Juni 2019 Kradolf-Schönenberg Sulgen Parademusik: Genuss für Ohr und Auge Kradolf. Auf dem Weg über das Gelände gibt es hier ein Küsschen, da eine Umarmung oder gute Wünsche für das Wettspiel. Am Wochenende spielte die Musik in Kradolf-Schönenberg. Dort ging das 25. Thurgauer Kantonal-Musikfest über die Bühne. Monika Wick Der Blitzer beim Bahnhof Kradolf hat ein freies Wochenende. Denn die Strasse ist für das 25. Thurgauer Kantonal-Musikfest gesperrt. Rechts und links der Strecke haben sich zahlreiche Zaungäste einen Plätz gesichert, um die Parademusik hautnah erleben zu können. Als erste Formation geht am Samstagnachmittag die Musikgesellschaft Hugelshofen an den Start. «Passenderweise spielen sie den Kemmentaler Marsch», tönt es aus den Lautsprechern. Die gleiche Stimme verkündet, dass die Hugelshofer mit ihrem Spiel 84 Punkte erreicht haben. «Über 80 Punkte ist gut. Das hätten wir auch gerne», sagt ein Zuschauer. Immer Gleichschritt halten Für die Punktevergabe sind die drei Juroren Christian Speck, Pascal Gruber und Jean-Luc Kühnis zuständig. «Einer schaut nur, einer hört nur, und einer macht beides», erklärt Christian Speck. Punkten können die Formationen laut ihm auch bei der Dynamik, der Synchronität oder dem Gesamterscheinungsbild. Darauf legt anscheinend auch Felix Haag, Dirigent der Musikgesellschaft Concordia Fischingen, grossen Wert. «Sonja, gosch nochli hindere, bitte», sagt er. Als Orientierungshilfe dient den Musikanten ein Klebeband, das am Boden befestigt ist. Kaum hat jeder die richtige Position, geht es im Gleichschritt los. «Die Strecke reicht genau in der Länge, aber nur, wenn man im richtigen Tempo läuft», stellt ein Zaungast fest. Der Zeitplan für die Parademusik ist straff. Im Acht-Minuten-Takt gehen die Formationen an den Start. In Anbetracht der hohen Temperaturen verwundert es nicht, dass die Musikanten in ihren zugeknöpften Uniformen samt Kopfbedeckung ins Schwitzen geraten. «Heute ist es noch human. Es gab schon Musikfeste, an denen uns fast der Belag unter den Schuhen weggeschmolzen ist», sagt Markus Keller. Das Mitglied des Musikvereins Kradolf-Schönenberg sorgt mit weiteren Helfern dafür, dass sich während der Parademusik keine Zuschauer auf der Stras se befinden. Als organisierender Verein beteiligt sich der Musikverein Kradolf-Schönenberg nicht am Wettbewerb. «Das ist mal etwas anderes und macht mir nichts aus», erklärt Keller. Auch auf dem Festplatz beim Schulhaus herrscht Hochbetrieb. Die Stimmung ist familiär. Die Musikanten kennen sich. Auf ihrem Weg über das Gelände gibt es hier ein Küsschen, da eine Umarmung oder gute Wünsche für das Wettspiel. Musik vereint Für die Verpflegung sorgen die vielen freiwilligen Helfer. Während die einen Fleisch und Würste braten, zapfen andere ununterbrochen Bier. Besonders beliebt ist das Softeis. Auch Godi Bachmann von der Brass Band Wilen bei Wil hat sich eines geholt und geniesst es an einem schattigen Plätzchen. «Pass aber auf, dass Du Dir keine Flecken aufs Hemd machst», ermahnt ihn ein Kollege lachend. Der 83-Jährige musiziert seit fast 70 Jahren. Wie viele Musikfeste er in der Zeit bereits bestritten hat, vermag er nicht zu sagen. «Im Mittelpunkt steht das Musizieren und die Zusammenkunft mit anderen Musikanten», sagt er. Sein Enkel Noël Osterwald steht noch am Anfang seiner musikalischen Karriere. Der 11-jährige Junge spielt bereits bei den Young Talents Rickenbach-Wilen und freut sich darauf, bald einmal selber an einem kantonalen Musikfest teilnehmen zu können. FEG Brass Band Sulgen im Freudentaumel Sulgen. Zum ersten Mal in der bald 60-jährigen Geschichte hat die FEG Brass Band Sulgen an einem Kantonalen Musikwettbewerb teilgenommen. Sie hat sich in der 2. Stärkeklasse angemeldet und musste wie alle anderen Bands ein selbst gewähltes Konzertstück und ein vom Musikverband vorgeschriebenes Pflichtstück spielen. Nach dem Vortrag sah man dann nur glückliche Musiker von der Bühne abtreten. Sie wussten, dass ihnen zwei sehr gute Vorträge gelungen waren. Dass die dreiköpfige Jury ihren Auftritt aber mit der höchsten Benotung aller Thurgauer Brass Bands belohnte, war dann doch eine grosse, aber freudige Überraschung. Die FEG Brass Band erreichte total 188,33 von möglichen 200 Punkten. Mit dieser Punktezahl würde sich die Band im Vergleich aller teilnehmenden Vereine aus dem Kanton Thurgau im zweiten Rang, direkt hinter dem in der Höchstklasse spielenden Symphonischen Blasorchester aus Kreuzlingen, einreihen. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Kantonalen Musikverbandes, dass eine Band, deren Mitglieder sich bewusst zum christlichen Glauben bekennen, an der Spitze der kantonalen Brass-Band-Szene erscheint. Diese Leistung verdient Respekt und Anerkennung. (pd)

Freitag, 7. Juni 2019 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 11 Kradolf-Schönenberg Kleine Gemeinde, grosses Fest Bilder: Monika Wick Kradolf. Über 50 Musikvereine mit über 2000 Mitgliedern wetteiferten am Wochenende am 25. Thurgauer Kantonal-Musikfest um Punkte und Ränge bei Konzert- und Parademusik. Anders als in grösseren Kantonen sind alle Thurgauer Blasmusikvereine verpflichtet, alle fünf Jahre am «Kantonalen» teilzunehmen. Erwin Schönenberger Natürlich geht es den Vereinen auch beim Kantonalen Musikfest darum, sich möglichst gut zu präsentieren und so von der Jury hohe Punktzahlen zu erreichen. Aber anders als bei vielen sportlichen Wettkämpfen geht es nicht darum, den Gegner zu schlagen. Ja, man fiebert mit den Kameradinnen und Kameraden mit und freut sich, wenn diese gut gespielt haben. Entsprechend friedlich und fröhlich war die Stimmung am Wochenende in Kradolf-Schönenberg. Und diese positive Stimmung war auch beim Publikum zu spüren, das sich einfach an der guten Blasmusik, die hier geboten wurde, freuen konnte. Ein buntes Fahnenmeer Am Sonntagnachmittag versammelten sich die Vereine zum letzten Höhepunkt, dem Festakt mit Rangverkündigung, im grossen Festzelt. Geprägt von den Fahnen aller teilnehmenden Vereine bot sich dabei ein farbenfrohes Bild. Und doch herrschte einige Spannung, erfuhr man doch erst jetzt, ob es zu einem guten Rang gereicht hat. Beklatscht wurde schon der Einzug der Fahnen aller teilnehmenden Vereine, und dieser Jubel übertönte teilweise auch die Festansprachen von Kantonalpräsidentin Ruth Gubler, Gemeindepräsident Heinz Keller und Regierungspräsident Jakob Stark. Alle lobten die gute Arbeit des Organisationskomitees und der zahlreichen Helfer, die diesen Grossanlass erst möglich gemacht haben. Besonders grossen Applaus erntete der einheimische Präsident des Thurgauer Regierungsrates mit seinen träfen Aussagen. Er attestierte den Vereinen, dafür gesorgt zu haben, dass auch bei der Jugend Blasmusik wieder «in» sei. Beeindruckt zeigte er sich von der Farbigkeit des Anlasses und der sichtlichen Kameradschaft unter den Teilnehmern des friedlichen, musikalischen Wettstreits. Leistung wird belohnt Dann ging es zum eigentlichen Höhepunkt des Festaktes, der Rangverkündigung. Zum Auftakt lobte Stefan Roth, Präsident des Thurgauer Kantonal-Verbandes, die grossen Leistungen, die die Vereine bei ihren Auftritten vor der Jury gezeigt haben, und wenn die Punktzahlen nicht den Erwartungen entsprochen hätten, müsse man diese relativieren wie bei den Zeugnissen in der Schule. Bei einem Punktemaximum von 100 entsprechen 80 Punkte immerhin noch einer Fünf, also einem «gut». Und dann konnte gejubelt werden. Allerdings wurden auf der Bühne in jeder Kategorie nur die ersten Ränge bekanntgegeben, und diese durften dann unter grossem Jubel eine Urkunde und einen Pokal entgegennehmen. Die übrigen Vereine finden ihr Resultat auf der offiziellen Rangliste, die im Anschluss erhältlich war oder auch im Internet zu finden ist. Bilanz fällt positiv aus Vor dem abschliessenden Festakt zog die Präsidentin des Thurgauer Kantonalmusikverbandes, Ruth Gubler, eine sehr positive Bilanz: «Es war besonders eindrücklich, die generationenübergreifende Kameradschaft der Musikantinnen und Musikanten zu erleben.» Besonderes Lob gehöre auch dem Organisationskomitee unter der Leitung von Werner Messmer. «Sie haben mit diesem Fest gezeigt, dass es dank des grossen Engagements der Bevölkerung möglich ist, ein solch grosses Fest auch in einer kleineren Gemeinde durchzuführen. Ich hoffe, dass das Fest beigetragen hat, die Zukunft der Blasmusikvereine zu sichern und auch die Jugend für dieses schöne Hobby zu begeistern.»

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