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Neuer Anzeiger 29 April 2016

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Seite 10 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 29. April 2016 Kradolf-Schönenberg «Freiheit hat mit Verantwortung zu tun» Kradolf-Schönenberg. Gemeinderat Max Staub will Gemeindepräsident von Kradolf-Schönenberg werden. Er betont den hohen Stellenwert gesunder Finanzen und plädiert für eine grössere Verkehrssicherheit auf Nebenstrassen und in Wohnquartieren. Herr Staub, Sie sind erst zwei Jahre im Gemeinderat und wollen jetzt Gemeindepräsident werden. Was halten Ihre Kollegen und Ihre Kollegin in der Behörde von dieser Absicht? Max Staub: Als ich meinen Entschluss bekannt gab, fielen die Reaktionen durchwegs positiv aus. Ich hatte den Eindruck, dass alle Gemeinderatsmitglieder erleichtert waren, dass jemand aus den eigenen Reihen zur Ersatzwahl antritt. Wäre man meiner Kandidatur ablehnend gegenübergestanden, hätte ich mich nicht um dieses Amt beworben. Gab es in der Vergangenheit ein Schlüsselerlebnis, oder war das Gemeindepräsidium insgeheim schon immer ein Ziel für Sie? Staub: Ich stamme aus einer politisch interessierten und engagierten Familie. Mein Onkel war zum Beispiel Gemeindammann in Bad Ragaz. Ich sah meine Zukunft aber lange Zeit eher in den Vereinen. Eine Art Schlüsselerlebnis war dann meine Wahl in den Gemeinderat. In den vergangenen zwei Jahren habe ich gemerkt, dass mir die Behördentätigkeit grossen Spass macht. Die Funktion eines Gemeindepräsidenten ist überaus vielseitig und interessant. Deshalb reizt mich diese Aufgabe. Als Gemeindepräsident müssten Sie einiges von Ihrer Freizeit opfern. Was sagt denn Ihre Familie dazu? Staub: Von ihr werde ich uneingeschränkt unterstützt. Eine so entscheidende Frage muss man in der Familie besprechen, sonst funktioniert das nicht. Meine Frau Natascha kennt mich und weiss, wie gerne ich Gemeindepräsident wäre. Nur Arbeitskollegen rieten mir, ich solle mir die Sache nochmals überlegen. Sie nennen in Ihrer Wahlwerbung Ziele, die unbestritten sind. Doch wie realistisch ist es, dass diese auch erreicht werden können? Staub: Mir ist klar, dass man nicht alles durchsetzen kann, was man sich vornimmt. Bei vielen Geschäften ist die Behörde heute fremdbestimmt. Die Kunst Max Staub (FDP), Kandidat für das Amt des Gemeindepräsidenten von Kradolf-Schönenberg besteht darin, im Bereich des Möglichen ein Maximum zu erreichen. Für mich muss das aber immer ein Miteinander sein. Ich möchte alle Anspruchsgruppen einbeziehen, denn nur so sind tragfähige Lösungen möglich. Welches wären die wichtigsten strategischen Ziele, die Sie als Gemeindepräsident verfolgen würden? Staub: Gesunde Finanzen sind für die Handlungsfähigkeit einer Behörde unabdingbar. Man darf sich aber nicht zu Tode sparen, sondern muss Investitionen weitsichtig aufgleisen und wenn nötig staffeln. Es ist auch wichtig, die Kultur des respektvollen Umgangs beizubehalten. Grosse Bedeutung messe ich einer zeitgemässen Kommunikation und der regionalen Kooperation bei. Kradolf- Schönenberg und Sulgen sind ein gutes Beispiel dafür. Entdecken Sie in der Gemeinde Kradolf- Schönenberg auch Defizite? Staub: Ich habe das Gefühl, dass die Verkehrsanbindung besser sein könnte. Zudem wird der Schleichverkehr zum Problem. Das Verkehrsaufkommen in den Wohnquartieren nimmt zu. Auf diese Entwicklung müssen wir reagieren. Ansonsten sehe ich derzeit nirgends Gründe, etwas entscheidend zu ändern. In welchen Bereichen kommen auf Kradolf-Schönenberg möglicherweise Probleme zu? Staub: Eine grosse Herausforderung könnte die Flüchtlingskrise werden, doch ich bin zuversichtlich, dass wir Bild: Reto Martin auch für diese Aufgabe gerüstet wären. Wirtschaftlich steht die Gemeinde auf einem soliden Fundament. Wir müssen allerdings darauf achten, dass wir bei der Investitionsplanung immer à jour sind. Dem Gemeinderat gehört derzeit nur noch eine Frau an. Würden Sie versuchen, dies zu korrigieren? Staub: Das muss ganz klar ein Ziel sein, denn die Behörde soll ja ein Spiegelbild der Bevölkerung sein. Es gibt in unserer Gemeinde fähige Frauen, aber oft stimmt für sie der Zeitpunkt für die Übernahme eines Amtes nicht. Ich bin jedoch überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis dem Gemeinderat Kradolf-Schönenberg wieder mehrere Frauen angehören werden. Sie bezeichnen sich selber als «bürgernah und authentisch». Was meinen Sie damit? Staub: Ich halte mich sehr gerne unter Menschen auf und interessiere mich für das Geschehen im Wohnort und in der Gemeinde. Ich gebe mich in der Öffentlichkeit nicht anders als im Privatleben. Mich zu verstellen, so etwas liegt mir überhaupt nicht. Ich bin kein guter Schauspieler. Nennen Sie ein paar positive Eigenschaften, welche Ihre Person charakterisieren, und eine, auf die Sie gerne verzichten würden. Staub: Ich halte mich für einen kommunikativen, zielstrebigen und geselligen Menschen, der strukturiert arbeiten kann. Als Schwäche würde ich meine Ungeduld bezeichnen. Im Gegensatz zu Ihren beiden Mitbewerbern gehören Sie einer Partei an. Weshalb gerade der FDP? Staub: Ich habe mich dieser Partei schon immer verbunden gefühlt. Mit Postulaten wie Freiheit, Gemeinsinn und Fortschritt kann ich mich sehr gut identifizieren. Freiheit hat für mich aber auch viel mit Verantwortung zu tun, und der Fortschritt soll in die richtige Richtung weisen – und er muss sich am Prinzip der Nachhaltigkeit orientieren. Ist es ein Vorteil, den Wahlkampf als Gemeinderat zu bestreiten? Staub: Ja. Ich bin mit den aktuellen Geschäften, mit denen sich die Behörde befasst, vertraut und konnte mir auch schon ein Bild von der Arbeit des Gemeindepräsidenten machen. Dazu kommt, dass ich die Gemeindeverwaltung bereits kenne. Zwei Gemeindeoberhäupter von Kradolf-Schönenberg haben es in den Regierungsrat geschafft. Hegen Sie auch solche Ambitionen? Staub: Nein, zumal ich auch kein waschechter Thurgauer bin. Ich würde aber gerne einmal dem Gros sen Rat angehören. Ich finde, der Gemeindepräsident von Kradolf-Schönenberg gehört ins Thurgauer Kantonsparlament. Für wie lange würden Sie gerne Gemeindepräsident sein? Staub: Für mindestens zwei und maximal drei Amtsdauern. Ich meine, dass nach spätestens zwölf Jahren im Gemeindepräsidium ein Wechsel erfolgen sollte. Mitte fünfzig hätte ich auch die Chance, beruflich nochmals etwas Neues anzupacken. Interview: Georg Stelzner Max Staub Max Staub wurde am 7. September 1973 geboren und wuchs in Bad Ragaz auf. Er ist gelernter Elektromonteur und Detailhandelsangestellter. Einige Jahre führte er selbstständig einen Avec-Shop. Heute ist er Leiter des Migros-Supermarkts in Flawil. Seit 2014 gehört er dem Gemeinderat Kradolf-Schönenberg an. Staub ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Seine Hobbys sind Musik, Lesen und Sport. (st)

Freitag, 29. April 2016 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 11 Sulgen Mehr Jugendliche im Treff «Common» Sulgen. Eine Erfolgsgeschichte ist die gemeinsame Jugend arbeit der Gemeinden Sulgen und Kradolf-Schönenberg. Besonders seit dem Umzug des Jugendtreffs in den Auholzsaal im Jahr 2013. Das Angebot stösst auf immer grösseres Interesse. Georg Stelzner Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist in den letzten Jahren spürbar gestiegen», stellt Michèle Artho fest. Mit dem neuen Standort im Auholz sei man sehr zufrieden. Beschwerden von Nachbarn gebe es keine. Die Präsidentin des Vereins Offene Jugendarbeit Sulgen-Kradolf-Schönenberg führt die erfreuliche Entwicklung unter anderem auf die kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit zurück. «Wir müssen zeigen, was wir Positives zustande bringen. Dann fällt auch die Kritik milder aus.» Dem Betriebsteam im Jugendtreff gehören Anita Tschannen, Mustafa Saliu und Barbara Holzer an. Seit letzten Sommer wird das Trio von einer Praktikantin, Ramona Spring aus Andwil, unterstützt. Jugendliche vergnügen sich beim Billardspielen im Jugendtreff «Common». Bild: Georg Stelzner Michèle Artho, Präsidentin des Vereins Offene Jugendarbeit Bessere Durchmischung Laut Michèle Artho lässt das Interesse bei den Jugendlichen am Angebot eine steigende Tendenz erkennen. So habe man 2015 im Jugendtreff rund 100 Besucher mehr gezählt als im Jahr davor. Ausländische Jugendliche bildeten nach wie vor die Mehrheit, räumt Artho ein, doch sei diese nicht mehr so gross wie in den Anfangsjahren. Inzwischen gebe es auch schon recht viele Schweizer, die ihre Freizeit regelmässig im Jugendtreff verbringen. Bei den Mädchen seien die Schweizerinnen sogar in der Überzahl. Die Durchmischung hinsichtlich Herkunft und Geschlecht der Treffbesucher sei mittlerweile gut. Auch diesbezüglich seien Fortschritte erzielt worden. Im Jugendtreff darf übrigens nur schweizerdeutsch oder hochdeutsch gesprochen werden. «Mit dieser Regelung soll verhindert werden, dass es zu Gruppenbildungen kommt», erklärt die Vereinspräsidentin. Werben auf dem Pausenplatz Vor einem Jahr hat man damit begonnen, die Jugendlichen einmal pro Woche auf dem Pausenplatz der Sekundarschule Befang aufzusuchen. «Wir wollen damit unsere Projekte nach aussen tragen und auch Jugendliche ansprechen, die nicht in den Treff kommen», erklärt Artho, die mit dem Ergebnis dieser Bemühungen zufrieden ist. Sie führt die Steigerung der Besucherzahl im Jugendtreff auch auf diese direkte Kontaktnahme zurück. Ebenfalls seit einem Jahr gibt es den Mädchentreff, der jeden ersten Freitag im Monat in der Zeit von 17 bis 19 Uhr durchgeführt wird. Die Besucherinnen werden von Ramona Spring betreut und haben in den zwei Stunden Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, über geschlechtsspezifische Themen zu diskutieren oder zu kochen und zu basteln. Durchschnittlich machen acht Mädchen davon Gebrauch. «Das Vertrauen in unsere Einrichtung ist dadurch grösser geworden», sagt Artho. Jugendliche gestalten mit In diesem Jahr stehen ein Konzert im Auholzsaal (20. Mai), die Teilnahme am Gemeindefest von Kradolf-Schönenberg (Ende August), ein Tag der offenen Tür (im September), diverse Turniere (Tischtennis, Billard, Tischfussball), zwei bis Als Trägerschaft der Offenen Jugendarbeit in den Gemeinden Sulgen und Kradolf-Schönenberg fungieren die Politischen Gemeinden Sulgen und Kradolf-Schönenberg, die Evangelische Kirchgemeinde Sulgen, die Katholische Kirchgemeinde Sulgen, die Sekundarschulgemeinde Sulgen und die Primarschulgemeinde Sulgen. An der 13. Delegiertenversammlung, welche diesen Monat in Sulgen stattfand, wurde aufgrund der soliden finanziellen Basis beschlossen, die Beiträge seitens der Trägerschaft im Ausmass von fünf bis acht Prozent zu senken. «Unsere Arbeit und die Angebote werden drei Filmabende und der Event «Midnight-Sport» auf dem Programm. Letzterer soll in Zukunft regelmässig und mindestens einmal pro Monat durchgeführt werden und ausser Fussball auch andere Sportarten beinhalten. An der Vorbereitung der Anlässe werden die Jugendlichen beteiligt. «Sie sollen lernen, Verantwortung zu übernehmen und selber etwas auf die Beine zu stellen», führt Artho aus. Der Vorstand hat drei neue Mitglieder nicht darunter leiden», erklärt Vereinspräsidentin Michèle Artho. In den letzten drei Jahren seien einige grössere Projekte durchgeführt worden, ohne in einen finanziellen Engpass zu geraten, betont sie. Neu in den Vereinsvorstand gewählt wurden Gemeinderat Erwin Dreier als Vertreter der Gemeinde Sulgen, Gemeinderat Paul Stahlberg als Vertreter der Gemeinde Kradolf-Schönenberg und Pfarrer Uwe Buschmaas als Vertreter der Evangelischen Kirchgemeinde Sulgen. Sie ersetzen im Vorstand die zurückgetretenen Mitglieder Katrin Grossenbacher, Fabio Ebnöther und Fredy Schweizer. (st)

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