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Neuer Anzeiger 25. September 2020

Seite 8 NEUER ANZEIGER

Seite 8 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 25. September 2020 Frauenfeld Bürglen Eine Thurgauerin revolutionierte die Küche Frauenfeld. Wie werden Milkenpastetchen oder eine Tropfensuppe zubereitet? Was wird aus Rüstabfällen gekocht? Für die geübte Hausfrau um 1900 kein Problem. Und falls doch, hilft der Blick ins «Gritli in der Küche», den Tiptopf von anno dazumal von Emma Coradi- Stahl aus Dozwil. Einblick in das Leben und die Rezepte der umtriebigen Thurgauerin bietet die Historikerin Verena E. Müller an ihrem Abendvortrag am Donnerstag, 1. Oktober, 18 bis 20 Uhr, im Historischen Museum Thurgau. 1904 erscheint in Zürich ein Kochbuch, das sich über drei Jahrzehnte am Markt halten kann. Zu dessen Beliebtheit tragen auch die kurzen und lehrreichen Episoden aus Gritlis Küche bei, mit welchen die Autorin Emma Coradi-Stahl die Rezeptsammlung auflockert: Gritli, ein junges, unbedarftes Mädchen vom Land, wird von der strengen Herrschaftsköchin Rosine in die Geheimnisse der Kochkunst eingeführt. Im Sinne der heute wieder entdeckten Nose-to-Tail-Philosophie lernt Gritli die Zubereitung edler sowie minderwertiger Fleischstücke. Um das Haushaltsbudget nicht zu strapazieren, will auch das Einkaufen und Einmachen gelernt sein. Die damals neue Maggi-Würze oder ein Rezept für einen Automobilkuchen zeigen «Gritli» auf der Höhe der Zeit. Im Rahmen der Sonderausstellung «Thurgauer Köpfe – Tot oder lebendig» widmet sich Verena E. Müller dem Leben von Emma Coradi-Stahl, einer gewieften Macherin, über die heute nur wenig bekannt ist. Der gebürtigen Thurgauerin liegt die Professionalisierung der Hausfrauenarbeit besonders am Herzen. Sie schreibt Kochbücher, engagiert Buchumschlag 1934. Bild: pd sich als Präsidentin des Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenvereins, ist Berufsschulinspektorin und Redaktorin der Zeitschrift «Schweizer Frauenheim». Als eidgenössische Expertin für gewerbliches und hauswirtschaftliches Bildungswesen reist sie ab 1896 gar durch ganz Europa. Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es in der Küche eines gutbürgerlichen Haushalts einiges zu tun. Dass dabei allerhand schiefgehen kann, zeigen die schauspielerischen Einlagen rund um den Vortrag, die Gritli und ihre energische Lehrmeisterin Rosine in Aktion zeigen. Im Anschluss an das Referat wird ein kulinarischer Gruss aus Gritlis Küche serviert. Die Veranstaltung findet im Rathaus Frauenfeld statt und der Eintritt ist frei. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes wird empfohlen. Beschränkte Teilnehmerzahl, Anmeldung über Museumswebseite erforderlich (historisches-museum.tg.ch). (pd) Publireportage Freihof trifft Höfli-Bar in Bürglen Aus einer kleinen Idee von Selina Signer, Pächterin der Höfli-Bar in Bürglen, ist eine grosse Idee geworden. Da die Höfli- Bar nicht geeignet ist für ein Oktoberfest, hat Selina gedacht, man könnte ja mit guten Wirte-Freunden etwas zusammen auf die Beine stellen. Festzelt + Barbetrieb auf der Terrasse Für gute Musikunterhaltung ist gesorgt. Feine Haxen vom Grill mit Kartoffelsalat, Weisswürste mit Brezen und «öppis für de Gluscht», Apfelstrudel mit Vanillesauce. Freitag, 9. Oktober, und Samstag, 10. Oktober, ab 16 Uhr Reservation von Vorteil. Tel. 071 633 20 20 Restaurant Freihof, Bürglen, Freihofstrasse 2, 8575 Bürglen Mir freuet üs «uf e Gaudi mit Eu» Nic, Moni, Selina + Team Bild: pd Oktoberfest Freitag, 9., bis Samstag, 10. Oktober 2020, ab 16 Uhr Reservation von Vorteil 071 633 20 20 Mir freued üs «auf a Gaudi» mit Eu! Nic, Moni, Selina + Team Voranzeige: Metzgete: Donnerstag, 1., bis Samstag, 3. Oktober 2020 Cordon Bleu Wochen: Montag, 2., bis Freitag, 13. November 2020 VORANZEIGE Halloween i dä Höfli-Bar 23. Oktober bis 7. November 2020 Dienstag – Freitag ab 17 Uhr Samstag ab 20 Uhr Bahnhofstrasse 10 8575 Bürglen

Freitag, 25. September 2020 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 9 Sulgen Beim «Prix Musique» ganz vorne dabei Sulgen. Linus Tschopp aus Sulgen hat das Final des «Prix Musique» erreicht – eine ausserordentliche Leistung, die bisher noch keinem Thurgauer Instrumentalisten gelungen ist. Yvonne Aldrovandi-Schläpfer Mit einem dankbaren Lächeln sagt Linus Tschopp: «Ich freue mich riesig, das Final erreicht zu haben. Gerechnet habe ich nicht damit, aber darauf gehofft». Dem 19-Jährigen ist das gelungen, wovon viele Solisten nur träumen können – es ist die Krönung junger Blasmusiktalente. Linus Tschopp ist mit seinem Selbstwahlstück, vorgetragen auf seinem Euphonium, in das diesjährige Final des «Prix Musique» vorgedrungen. In sein zeitintensives Hobby steckt der Zimmermannslehrling viel Herzblut und Leidenschaft. Linus Tschopp erzählt vom Wettbewerbstag in Aarau: «Am 15. August fanden dort gleichentags die Vorrunde wie auch das Final des ‹Prix Musique› statt. Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Wettbewerbsablauf allerdings angepasst werden. Denn normalerweise finden Vorrunde und Final nicht an demselben Tag und an zwei verschiedenen Austragungsorten statt. Diesmal wurde auch ohne Orchesterbegleitung gespielt. Ursprünglich wäre das Finalkonzert 2020 mit dem Symphonischen Blasorchester des Schweizer Armeespiels in Lausanne geplant gewesen. Nun ist das Finalkonzert 2021 in Lausanne vorgesehen.» Wettbewerb der Gewinner Der «Prix Musique» ist die wichtigste Auszeichnung für junge Solistinnen und Solisten in der Schweiz. «Es ist eigentlich der Wettbewerb der Gewinner», erklärt Linus Tschopp. Durch die erfolgreiche Finalteilnahme am Ostschweizer Solisten- und Ensemblewettbewerb in der Kategorie Blechblasinstrumente in Sirnach vor einem Jahr qualifizierte sich Linus Tschopp zur Teilnahme am «Prix Musique». Denn der «Prix Musique» steht nur Siegerinnen und Siegern von regionalen und kantonalen Solistenwettbewerben offen, an denen in der Regel insgesamt etwa 5000 junge Musikantinnen und Musikanten teilnehmen. Das Instrumentarium der Teilnehmenden reicht von verschiedenen Blas- bis hin zu Schlaginstrumenten, den sogenannten Perkussionsinstrumenten. Für Mit seinem Spiel auf dem Euphonium überzeugte Linus Tschopp die Jury. Bild: yal die Teilnahme am «Prix Musique», organisiert vom Schweizer Blasmusikverband und vom Kompetenzzentrum Militärmusik, werden insgesamt etwa 20 Teilnehmende aus der ganzen Schweiz nominiert. «Aus der Region Ostschweiz sind es jeweils ein bis drei Teilnehmer», sagt der Sulger. Linus Tschopp hat zusammen mit seinem Musiklehrer Fredi Sonderegger aus Scherzingen im vergangenen Herbst das Vortragsstück ausgesucht. Entschieden hat er sich für «Concert Variations» des Amerikaners Jan Bach, für Euphonium und Piano. «Beim Selbstwahlstück ging es mir darum, etwas Neues zu lernen , aber auch etwas zu spielen, worin ich meine eigenen Stärken sehe.» In wöchentlichen intensiven Musikstunden hat das Blasmusiktalent dann das Solo erarbeitet und parallel dazu mit einer Pianistin geübt. Denn in der Qualifikationsrunde werden die Vorträge der Bläser auf einem Flügel begleitet. Grundsätzlich ist Linus Tschopp vor solchen Auftritten nicht nervös. Der Nervositätspegel sei jedoch vor der Vorführung in Aarau merklich angestiegen. Doch dieser habe sich beim Vorspielen schnell gelegt. «Ich habe mich voll und ganz auf das Musikstück konzentriert, das 16 Minuten gedauert hat.» Linus Die Finalplatzierung ihres Mitglieds löste auch bei der Musikgesellschaft Sulgen grosse Freude aus. «Wir gratulieren Linus herzlich zu seinen Erfolgen», sagt Anja Signer, die Präsidentin der Musikgesellschaft, im Namen aller Mitglieder. «Wir freuen uns, einen solch motivierten und engagierten jungen Musiker in unseren Reihen zu haben. Das junge Mitglied konnte erneut aufzeigen, dass sich gros ses Engagement trotz aller Widrigkeiten auszahlt.» Dieses Engagement sei auch im Tschopp überzeugte die Jury, die aus ausgewiesenen Fachleuten aus dem Inund Ausland besteht. Willkommener Zustupf Für den Sieg hat es ihm nicht ganz gereicht. Doch Linus Tschopp ist zufrieden mit dem Ergebnis, denn schliesslich erreichen nur fünf Teilnehmende das Final. Das Preisgeld von 300 Franken sei ein willkommener Zustupf für seine Klavierbegleitung. Diese muss jeder Teilnehmende selber finanzieren. Und woher kommen die Freude und Begeisterung an der Blasmusik? «Zum einen begeistern mich die Emotionen beim Musizieren. Zum anderen sind das Spiel im Orchester und die damit verbundenen Erlebnisse eine grosse Freude. Zudem spielen meine Mutter und meine drei Brüder in der Musikgesellschaft Sulgen. Meine Mutter Barbara spielt Klarinette, Damian Posaune, Silvan Waldhorn und Dionys Trompete.» Linus Tschopp ist mit seinem Euphonium ebenfalls Aktivmitglied der Musikgesellschaft Sulgen sowie der Liberty Brass Band Ostschweiz und der Jugendmusik Kreuzlingen. Wöchentlich seien es für ihn rund 10 bis 15 Stunden Probeaufwand. Im nächsten Sommer wird Linus Tschopp seine vierjährige Ausbildung als Zimmermann abschliessen. «Mein Ziel ist es, anschliessend im Rekrutenspiel der Schweizerischen Militärmusik während 18 Wochen ausgebildet zu werden. Die Blasmusik wird mich ganz bestimmt auch künftig immer begleiten. Ich möchte dieses Hobby weiterhin auf anspruchsvollem Niveau ausüben, aber wohl kaum professionell.» Linus Tschopp schaut auf die Uhr und macht sich auf den Weg. Eine Musikprobe steht auf dem Programm. Die Musikgesellschaft Sulgen gratuliert Verein, wo der Einsatz jedes Einzelnen zähle, sehr wichtig. Neben den erfahrenen und routinierten Mitgliedern ist die Musikgesellschaft Sulgen auch auf erfrischenden Nachwuchs angewiesen. Die Musikgesellschaft hofft, dass sich durch den Erfolg von Linus Tschopp weitere junge Leute für die Blasmusik begeistern. Für die Präsidentin ist klar: «Man soll sich nicht vor dem grossen Aufwand scheuen, denn er wird sich auszahlen und das Erlebte ist einzigartig.» (red.)

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