Sie können sich mit dem Button Abonnenten Login anmelden,
indem Sie Ihre Abonummer als Benutzername sowie als Passwort verwenden.

Aufrufe
vor 7 Jahren

Neuer Anzeiger 22 April 2016

  • Text
  • Sulgen
  • April
  • Gemeinde
  • Region
  • Aachthurland
  • Anzeiger
  • Erlen
  • Zeit
  • Kirchgemeindehaus
  • Kirchgemeinde

Seite 10 NEUER ANZEIGER

Seite 10 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 15. April 2016 Kradolf-Schönenberg «Gemeinde soll moderat wachsen» Kradolf-Schönenberg. Bei der Ersatzwahl für das Gemeindepräsidium von Kradolf-Schönenberg ist Heinz Keller einer von drei Kandidaten. Der 48-Jährige strebt eine berufliche Neuausrichtung an und bezeichnet die Personalführung als eine seiner Stärken. Herr Keller, Sie wohnen seit vier Jahren in Kradolf-Schönenberg. Wie gut kennen Sie die Gemeinde? Heinz Keller: Geografisch ist mir die Gemeinde natürlich vertraut, die Landschaft mit der Thur und den schönen Hügeln gefällt mir. Ich kenne im Moment vor allem Freunde und Bekannte, also mein privates Umfeld. Das kann insofern ein Vorteil sein, als es mir eine neutrale Sicht auf die Gemeinde ermöglicht. Ich möchte Kradolf-Schönenberg aber schon noch viel besser kennenlernen. Was sind die Vorzüge der Gemeinde Kradolf-Schönenberg? Keller: Die Lage ist fantastisch. Ich geniesse es, entlang der Thur zu joggen. Aufgefallen ist mir, dass es hier ein intensives Vereinsleben gibt und einen guten Zusammenhalt unter den Einwohnern. Positiv ist auch der gute Draht, den die Amtsträger zur Bevölkerung haben. Sie waren politisch bisher nicht aktiv. Woher kommt nun das Interesse am Gemeindepräsidium? Keller: Politik hat mich schon immer gereizt. Meine berufliche Laufbahn hat es mir aber nicht ermöglicht, mich auf diesem Gebiet zu engagieren. Im Vorjahr habe ich begonnen, mir über eine berufliche Neuausrichtung Gedanken zu machen. Ich strebe eine Veränderung in meinem Leben an. Nun sehe ich eine Chance, dieses Ziel zu erreichen. Möchten Sie in die Fussstapfen Ihres Vaters treten, der Gemeindeammann in der früheren Munizipalgemeinde Illighausen war? Keller: Mag sein, dass das im Unterbewusstsein auch eine Rolle spielt. Ich fand es immer spannend, den Reden meines Vaters zuzuhören und die politische Arbeit mitzuerleben. Es gibt Leute, die eine Kampfwahl scheuen und auf Nummer sicher gehen wollen. Sie tun das nicht. Sind Sie eine Kämpfernatur? Keller: Ja, ich schätze mich schon so ein. Den Wahlkampf betrachte ich auch als Heinz Keller, parteiloser Kandidat für das Amt des Gemeindepräsidenten von Kradolf-Schönenberg. sportlichen Wettkampf. Wer die Wählerinnen und Wähler überzeugen kann, wird gewinnen. Im Übrigen ist es keine Schande, eine demokratische Wahl zu verlieren. Ich finde es generell positiv, wenn es eine Auswahl an Kandidaten gibt. Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, mit denen Sie zusammenarbeiten? Keller: Offenheit und Ehrlichkeit. Auch gegenseitiger Respekt ist mir wichtig. Ich möchte Probleme mit anderen besprechen und gemeinsam lösen. Andererseits ist es wichtig, dass nicht nur diskutiert, sondern auch entschieden und umgesetzt wird. Sie verfügen über keine praktische politische Erfahrung. Wie gedenken Sie, dieses Manko wettzumachen? Keller: Ein Gemeindepräsident muss eine starke Führungspersönlichkeit sein. Das bin ich. Auf jeden Fall würde ich mir eine intensive Phase der Einarbeitung verschreiben. Mir ist klar, dass ich den Laden, wenn ich das so salopp formulieren darf, rasch in den Griff bekommen müsste. Für fachliche Fragen gibt es die Gemeindeverwaltung, welche in Kradolf-Schönenberg eine hohe Kompetenz besitzt. Ich traue mir auch auf diesem Gebiet zu, mit den Angestellten bald auf Augenhöhe zu diskutieren. Bild: Donato Caspari Was sind Ihre Stärken? Keller: Aufgrund meines bisherigen beruflichen Werdegangs sehe ich diese primär in der Personalführung und im Umgang mit Menschen und Ressourcen. Ein autoritärer Führungsstil ist nicht mehr zeitgemäss. Heute ist es entscheidend, bei strittigen Fragen einen Konsens zu erzielen. Dabei muss es nicht immer mein Weg sein, der beschritten wird. Entscheidend ist, dass die gemeinsame Richtung des eingeschlagenen Weges stimmt. Sie werben mit einem «neuen Blickwinkel», den Sie einbringen könnten. Was meinen Sie damit? Keller: Das hat mit meiner Rolle als zugezogener Einwohner zu tun. Ich könnte die Dinge und Entwicklungen immer noch aus einer vergleichsweise neutralen, unabhängigen Warte aus beurteilen. Ich bin nicht befangen und niemandem verpflichtet. Das wäre mein Vorteil. Sie treten als parteiloser Kandidat an. Sie werden aber trotzdem eine weltanschauliche Position haben. Keller: Ich betrachte mich als unabhängigen Kandidaten. Meine Positionen sind breit gefächert. Parteipolitisch stehe ich jedoch der SVP nahe, und ich schliesse auch nicht aus, dass ich dieser Partei einmal beitreten werde. So kurz vor der Wahl wollte ich diesen Schritt aber nicht machen. Ist eine Fusion mit der Gemeinde Sulgen für Sie eine Option? Keller: Im Moment sicher nicht, und auch mittelfristig vermag ich keine Notwendigkeit zu erkennen. Kradolf-Schönenberg ist eine eigenständige Gemeinde, auf die wir stolz sein dürfen. Sie steht punkto Finanzen und Infrastruktur gut da, eine Existenzberechtigung der Gemeinde wird von der grossen Mehrheit nicht infrage gestellt. Wir müssen aber einander Sorge tragen und verhindern, dass Neukirch und Buhwil ins Abseits geraten. Zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Kradolf-Schönenberg und Sulgen möchte ich sagen, dass darauf zu achten ist, dass diese auf Augenhöhe geschieht. Es muss eine Kooperation zwischen gleichberechtigten Partnern sein und bleiben. Haben Sie Visionen für die Gemeinde Kradolf-Schönenberg? Keller: Es wäre als Gemeindepräsident mein Wunsch, die vielen positiven Dinge, die es bereits gibt, weiterzuführen. Die Gemeinde soll moderat wachsen und die Einwohner der vier Dörfer sollten noch mehr zusammenrücken. Ich bin überzeugt, dass sich die Gesellschaft vermehrt um die Förderung junger Menschen kümmern sollte. Es wäre etwa sinnvoll, junge Unternehmer zu unterstützen. Für welche Zeitdauer würden Sie sich als Gemeindepräsident zur Verfügung stellen? Keller: Mindestens für zwei, wenn nicht sogar für drei Amtsdauern. Es wäre meine Absicht, der Allgemeinheit durch meine Arbeit etwas zurückzugeben. Wie beurteilen Sie die Ausgangslage bei dieser Ersatzwahl? Keller: Das kann ich nicht einschätzen. Ich denke aber, dass ich realistische Chancen habe. Bis zum 8. Mai werde ich nun an Standaktionen den Kontakt mit der Bevölkerung suchen und für meine Kandidatur werben. Interview: Georg Stelzner Heinz Keller Heinz Keller wurde am 13. August 1967 geboren. Er wuchs in Schönenbaumgarten auf und erlernte den Metzgerberuf. In Deutschland liess er sich zum Lebensmitteltechnologen ausbilden. Keller ist heute in einem Unternehmen der Fleischindustrie als Geschäftsführer der Schweizer Niederlassung tätig. Er ist verheiratet und Vater von drei Söhnen. Seine Hobbys sind Wandern, Skifahren und Korbball. (st)

Freitag, 15. April 2016 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 11 Kradolf-Schönenberg «Es gibt nichts, was ich wirklich vermisse» Kradolf-Schönenberg. Um das Amt des Gemeindepräsidenten von Kradolf-Schönenberg bewirbt sich mit Marcel Tobler ein Kandidat mit grosser Erfahrung in der Kommunalpolitik. Eine markante Kurskorrektur würde der 55-Jährige nicht vornehmen. Herr Tobler, hat es Sie nicht schon viel früher gereizt, für das höchste Amt in einer Gemeinde zu kandidieren? Marcel Tobler: Nein, das war lange Zeit kein Thema für mich. Das erste Mal habe ich mir vor zehn Jahren Gedanken darüber gemacht, als Jakob Stark in den Regierungsrat gewählt wurde und das Amt des Gemeindeammanns von Kradolf-Schönenberg neu zu besetzen war. Was spricht denn für eine Kandidatur zum jetzigen Zeitpunkt? Tobler: Ich bin seit dem Jahr 2002 für die Gemeinde Bettwiesen tätig. Als Gemeindeschreiber habe ich einen Einblick in die Tätigkeit des Gemeinderates und in die Aufgaben einer Gemeinde erhalten. Mich fasziniert die Möglichkeit, als Gemeindepräsident etwas bewegen zu können. Die fachlichen Voraussetzungen für dieses Amt hätte ich. Welche Rolle spielt es, dass gerade Kradolf-Schönenberg einen neuen Gemeindepräsidenten sucht? Tobler: Das hat sicher einen Zusammenhang. Ich wurde letztes Jahr in Bettwiesen angefragt, ob ich an diesem Amt Interesse hätte. Ich habe damals jedoch abgesagt, weil ein Wohnortwechsel für mich nicht infrage kam. Seither habe ich mich aber mit dem Thema Gemeindepräsidium eingehend befasst. Wie beschreiben Sie Auswärtigen, die Kradolf-Schönenberg nicht kennen, diese Gemeinde? Tobler: Als eine Gemeinde mit einem guten Geist, in der sich viele Einwohner noch persönlich kennen und in der auch ein Zusammenhalt vorhanden ist. Die vielen aktiven Vereine und die schöne Landschaft tragen ebenfalls zur Attraktivität der Gemeinde bei. Erwähnenswert ist auch, wie die wirtschaftliche Zusammengehörigkeit im AachThur- Land gepflegt wird. In welchen Bereichen stellen Sie Defizite fest? Wo hat Kradolf-Schönenberg einen Nachholbedarf? Marcel Tobler, parteiloser Kandidat für das Amt des Gemeindepräsidenten von Kradolf-Schönenberg. Tobler: Es gibt nichts, was ich wirklich vermisse. Wir haben Läden zum Einkaufen, gute Restaurants und ein prächtiges Schwimmbad. Es ist erstaunlich, dass eine Gemeinde dieser Grösse das alles bieten kann. Nicht schön anzusehen sind die alten Mehrfamilienhäuser; sie schmälern den positiven Gesamteindruck ein wenig. Aber es muss in einer Gemeinde natürlich auch günstige Wohnungen geben. Sie wohnen seit 1999 in Schönenberg. Was hat sich verändert? Tobler: Es hat in all diesen Jahren eine markante Bautätigkeit gegeben. Ich erinnere nur an die Sanierung des Schwimmbads oder den Bau des Wasserkraftwerks Thurfeld und die Realisierung des Hochwasserschutzes. Aufgefallen ist mir, dass für die Infrastruktur regelmässig Kredite bewilligt wurden. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Entwicklung in die richtige Richtung gegangen ist. Marcel Tobler Marcel Tobler wurde am 17. Dezember 1960 geboren und wuchs in Berg auf. Er liess sich zum Technischen Modellbauer ausbilden. Je sieben Jahre arbeitete er für die Kantonspolizei Thurgau und die Staatsanwaltschaft Arbon, drei Jahre war er Leiter des Steueramtes von Kradolf-Schönenberg. Heute ist Marcel Tobler Gemeindeschreiber in Bettwiesen. In seiner Freizeit greift der Familienvater gerne zur Armbrust. (st) Bild: Reto Martin Sie sagen von sich, dass Sie «bürgerlich gesinnt» seien. Was meinen Sie damit? Tobler: Unter bürgerlicher Politik verstehe ich das Bekenntnis zum wirtschaftlichen Fortschritt, zu einer massvollen Bautätigkeit und zu einer Entwicklung, von der die Gemeinde als Ganzes profitieren kann. Ich finde es auch wichtig, dass sich in Kradolf-Schönenberg von Zeit zu Zeit neue Betriebe ansiedeln. Weshalb sind Sie nicht Mitglied einer Partei? Welche käme für Sie überhaupt in Frage? Tobler: Eine Entscheidung fiele mir nicht leicht. Ich bin für den Naturschutz und erneuerbare Energien, bin mir aber auch bewusst, dass der wirtschaftliche Motor nicht ins Stottern geraten darf. Zudem glaube ich sagen zu dürfen, dass ich auch eine soziale Ader habe. Eine Mitgliedschaft könnte ich mir am ehesten in der FDP oder in der SVP vorstellen, wenngleich ich der Meinung bin, dass die Parteizugehörigkeit in einer kleineren Gemeinde wie Kradolf-Schönenberg nicht von so grosser Bedeutung ist. Was werden die grössten Herausforderungen der nächsten zehn bis zwanzig Jahre sein? Tobler: Ich bin überzeugt, dass uns vor allem das Gesundheitswesen in hohem Masse beschäftigen wird. Die Menschen werden immer älter. Das bedeutet, dass die Pflegefinanzierung und die Spitex die öffentliche Hand noch viel Geld kosten werden. Auch die Aufwendungen für die Krankenkassenprämien und für den öffentlichen Verkehr werden die Gemeindekasse belasten. Worauf würden Sie als Gemeindepräsident achten? Was wäre Ihnen besonders wichtig? Tobler: Ich würde ein Hauptaugenmerk auf eine moderate Bautätigkeit legen und darauf achten, dass die Firmen und ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben. Wichtig wäre mir auch der Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde mit ihren vier Dörfern. Um diese Ziele zu erreichen, würde ich mit Vertretern der Unternehmen und Vereine regelmässige Kontakte pflegen, um frühzeitig reagieren zu können. In welche Richtung soll sich Kradolf- Schönenberg entwickeln? Tobler: Ich erachte es als richtig, so wie es bis anhin gelaufen ist. Wichtig wird sein, das natürliche Umfeld der Gemeinde auch für die nächsten Generationen zu erhalten. Die Einwohner fühlen sich in Kradolf-Schönenberg auch deshalb so wohl, weil sich viele persönlich kennen. Auch das gilt es zu bewahren. Eine markante Kurskorrektur ist meines Erachtens nicht notwendig. Was halten Sie davon, die Gemeinden Kradolf-Schönenberg und Sulgen zusammenzulegen? Tobler: Der Anstoss dazu müsste von den Einwohnern der beiden Gemeinden kommen. Ich persönlich kann mir eine Fusion im Moment nicht vorstellen, zumal die finanzielle Basis von Kradolf-Schönenberg solide ist. Sinnvoll ist eine Kooperation in Teilbereichen wie etwa bei der Feuerwehr oder allenfalls beim Werkhof. Wie lange würden Sie gerne Gemeindepräsident sein? Tobler: Ich halte zwei bis zweieinhalb Amtsperioden für sinnvoll. Ich finde es wichtig, dass nach einer gewissen Zeit wieder neue Leute zum Zug kommen. Wie beurteilen Sie Ihre Chancen, diese Wahl zu gewinnen? Tobler: Ich denke, dass die Chancen aufgrund meiner fachlichen Qualifikation und meiner beruflichen Erfahrung intakt sind. Es ist gut, dass den Wählern eine Auswahl geboten wird. Interview: Georg Stelzner Der dritte offizielle Kandidat für das Gemeindepräsidium in Kradolf-Schönenberg, Max Staub, wird im NA vom 29. April vorgestellt.

Neuer Anzeiger 2023

Neuer Anzeiger 2022

Neuer Anzeiger 2021

Neuer Anzeiger 2020

Neuer Anzeiger 2019

Neuer Anzeiger 2018

Neuer Anzeiger 2017

Neuer Anzeiger 2016

Neuer Anzeiger 2015

Neuer Anzeiger 2014

Neuer Anzeiger 2013