Seite 8 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Freitag, 18. September 2020 Weinfelden Bürglen Neuer Verbandspräsident Weinfelden. Der Verband Schulleiterinnen und Schulleiter Thurgau wählte Interimspräsident Magnus Jung zum neuen Präsidenten. Die Schulleitungen werden in den nächsten Jahren gefordert sein. Werner Lenzin Interimspräsident Magnus Jung begrüsste seine 74 Kolleginnen und Kollegen mit einem Zitat von Lehrer und Dichter Ernst Ferstl: «Jede neue Herausforderung ist ein Tor zu einer neuen Erfahrung.» Damit deutete der Präsident an, dass der Verband Thurgauer Schulleiterinnen und Schulleiter mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert wird. Einerseits wird das Thema Schülerbeurteilung eine weitere Unterrichtsentwicklung und pädagogische Themen auslösen. Weiter ist die Frühförderung, die nun auf politischer Ebene Platz gefunden hat, ein wichtiges Thema, das auf die Schulen zukommt. «Wir benötigen Instrumente, die uns helfen, schwierige Schulsituationen anzugehen», sagte Jung am Dienstagnachmittag im Saal des «Thurgauerhofs». Systeme weiterentwickeln Für ihn bieten diese Herausforderungen aber auch neue Möglichkeiten und verlangen das Überdenken von Bewährtem. «Das Thema Lebenskompetenzen wird in Zukunft in der Weiterbildung und in den Schulen eine wichtige Bedeutung haben», sagte Jung und forderte die Schulleitenden auf: «Nutzen wir die zur Verfügung stehenden Gestaltungsräume, um die Systeme weiterzuentwickeln. Das aktuelle Verbandsjahr war geprägt von dem aus gesundheitlichen Gründen erfolgten Rücktritt von Präsident Lukas Leutenegger und dem Wechsel der Geschäftsstelle zu «personalthurgau». Einstimmige Wahl Im Frühjahr übernahm Vorstandsmitglied Magnus Jung, Schulleiter der VSG Region Sulgen, die Interimsleitung des Verbandes. Einstimmig wählten ihn die Verbandsmitglieder zum neuen Präsidenten. Für eine weitere Amtsdauer bestätigte man ebenfalls einstimmig: Heidi Scherrer (VSG Amriswil), Barbara Schwarzenbach, (Leiterin HPZ Romanshorn), Regina Slongo (PSG Frasnacht), Christoph Götsch (SSZ Aegelsee, Wilen bei Wil) und Marcel Rohner (PSG Lauchetal). Ohne Gegenstimme passierten der Jahresbericht, die Jahresrechnung und das Budget. Leitsätze überprüfen Mit Blick auf die veränderte Situation ist der Vorstand bestrebt, die aus dem Jahr 2014 stammenden fünf Leitsätze teilweise zu überarbeiten und anzupassen. Insbesondere will der Verband aktiv und wirksam bei der Koordination von bildungspolitischen Engagements agieren. Ins Auge gefasst werden auch eine pointierte Stellung zu relevanten Themen und ein enger Kontakt mit den Führungspersonen von Schulen der Sekundarstufe II. Auch der Kontakt mit Vertretungen von Gewerbe und Industrie ist dem Verband wichtig. Ein weiteres Ziel ist die lohn mäs sig gleiche Einstufung aller Schulleiterinnen und Schulleiter in der Volksschulstufe. Über Wissensbausteine soll der Austausch bezüglich Weiterbildung für Schulleitende angeboten werden. Einstimmig wurde Magnus Jung zum neuen Präsidenten des Verbandes Schulleiterinnen und Schulleiter Thurgau gewählt. Bild: wl Thomas Kölla öffnet sein Atelier in Bürglen für Besucher. «Malen braucht Mut» Bürglen. Am Wochenende lässt der Kunstmaler Thomas Kölla die Öffentlichkeit an seinen Werken teilhaben. Er öffnet sein Atelier im Rahmen des Projekts «5ünfstern». Hannelore Bruderer SUN-Areal, Industriestrasse 2, Gebäude V, lautet die Anschrift des Ateliers von Thomas Kölla. Im Treppenhaus mit seiner schlichten Funktionalität deutet nichts darauf hin, dass hier kreativ gearbeitet wird. Beim Eintritt in Thomas Köllas Atelier eröffnet sich einem dann aber eine andere Welt. Papier und Leinwand lehnen in einer Ecke, auf Tischen reihen sich Pinsel, Stifte, Farbschalen aneinander und entlang der grossen Fenster stehen Staffeleien. Können weitergeben Er habe bereits in der Schule gerne gezeichnet und gemalt und dafür beste Noten erhalten, schmunzelt Thomas Kölla. Aber erst seit gut 20 Jahren beschäftigt sich der Sozialpädagoge intensiv mit der Malerei. Damals lernte er im Atelier des Künstlers Andrew Ward in St. Gallen. «Ward brachte mir bei, erst einmal alles zu vergessen, was ich bisher über die Malerei zu wissen glaubte», sagt Kölla. Die Einstellung, im Malen ohne Zwang sich selbst zu entdecken, gibt Thomas Kölla auch in seiner Künstlerklasse weiter. Er ist überzeugt, dass jede Person zeichnen und malen kann. «Malen braucht Mut und jeder malt individuell», sagt er. Natürlich vermittelt er auch verschiedene Techniken, erklärt zum Beispiel anhand eines angefangenen Bildes, wie durch einen Schatten Tiefe erzeugt werden kann. Zum Handwerk des Kunstmalens gehört aber noch mehr, so das Aufziehen einer Leinwand und das Herstellen von Farben aus Leinöl und Pigment. In seiner Kunstklasse hat Thomas Kölla derzeit noch einige Plätze frei. «Wir sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen, bestehend aus jugendlichen Männern und Frauen sowie zwei Müttern. Wir treffen uns am Dienstagabend zum Malen, besuchen aber auch ab und zu gemeinsam Ausstellungen.» Vielfältig interessiert Kultur unter die Leute bringen – das ist eine Aufgabe, die der 66-Jährige bereits seit Jahren verfolgt. Er organisiert Ausstellungen und Künstlertreffen, schreibt Gedichte und lädt in seiner Besenbeiz «Stalldrang», die er zusammen mit seiner Frau Christine betreibt, zu Konzerten mit heimischen Musikschaffenden ein. Diese Besenbeiz war ein Traum des Ehepaars Kölla. Vor rund vier Jahren fanden sie die passende Liegenschaft dafür in Operoppikon. Trotz dieser neuen Aufgabe, die er mit ebenso viel Leidenschaft angeht wie sein künstlerisches Wirken, findet Thomas Kölla jede Woche jeweils um die zwei Tage Zeit, sich in seinem Atelier der Malerei zu widmen. Offenes Atelier Bild: hab Das Atelier des Kunstmalers Thomas Kölla steht Besucherinnen und Besuchern morgen Samstag, 19. September, und am Sonntag, 20. September, jeweils von 10 bis 17 Uhr offen. Das Atelier befindet sich an der Industriestrasse 2, Gebäude V im SUN-Areal. Infos zur Kunstklasse erteilt Thomas Kölla unter Tel. 079 797 53 83. (hab)
Freitag, 18. September 2020 NEUER ANZEIGER für das AachThurLand und die Region Bürglen Seite 9 Sulgen 100 Jahre Thurgauer Fussballverband Sulgen. Die diesjährige Delegiertenversammlung des Thurgauer Fussballverbands (TFV) stand im Zeichen des 100-Jahr-Jubiläums und fand letzten Samstag unter dem Patronat des FC KS-Sulgen im Landgasthof Löwen in Sulgen statt. Ariane Spiri An der Delegiertenversammlung des TFV nahmen auch zahlreiche Ehrengäste teil, darunter Nationalrat Christian Lohr, Grossratspräsident Norbert Senn und der Sulger Gemeindepräsident Andreas Opprecht. Christian Lohr betonte, dass Fussball systemrelevant sei, weil Junge mit Alten wichtige Integrationsarbeit leisten würden. In Sulgen gegründet Vor 100 Jahren gründeten sechs Fussballvereine aus dem Thurgau in Sulgen den TFV, trotz Sitzungs- und Versammlungsverboten wegen der damals herrschenden Grippeepidemie und der ausbrechenden Maul- und Klauenseuche. Präsident Patrick Küng sprach von einem «Déjà-vu», denn 100 Jahre nach der TFV-Präsident Patrick Küng dankt dem Gemeindepräsidenten von Sulgen Andreas Opprecht für seine Grussworte und übergibt ihm den TFV-Wimpel. schwierigen Gründung musste der Verband im Jubiläumsjahr 2020 wegen der Coronapandemie viele einschneidende Massnahmen treffen. Der eigentliche Jubiläumsanlass wird erst am 28. Mai 2021 mit dem Legendenspiel gegen den FC Grossrat TG in Frauenfeld durchgeführt. Am 13. November 2020 findet in Bürglen die Buchvernissage «Chronik 100 Jahre am Ball» statt, so Corona will. Bild: pd Auf den Stützpunkten, in den Teams und an der Sportschule Bürglen werden Thurgauer Talente gefordert und gefördert. Der technische Leiter David Fall erzählte begeistert von seiner Tätigkeit in der Nachwuchsförderung. Während der laufenden Saison 2020/21 gibt es für die Stufe E-11 neu drei statt wie bisher zwei Stützpunkte, und zwar in Frauenfeld, Bürglen und Romanshorn. Die Stufe FE-12 führt neu auch ein Team. Für die Mädchenförderung werden weiterhin grosse Anstrengungen unternommen. Mädchen im ganzen Kanton sollen durch verschiedene Anlässe für den Fussball begeistert werden. Zweimal im Jahr findet der TKB-GirlsDay statt. Thurgauer Mädchen können so ihren speziellen Fussball-Event feiern. Wahlen und Ehrungen Präsident Patrick Küng sowie die Vorstandsmitglieder Sylvia Heeb, Eddy Maurice, Riccardo Loffreda und Thomas Schnyder wurden einstimmig wiedergewählt. Neu in den Vorstand wählten die Delegierten Gaby Bottinelli für die zurücktretenden David Fall und Stefan Ströbele, welche für ihre geleistete Arbeit geehrt wurden. David Fall bleibt weiterhin Technischer Leiter. Die neuen Revisoren werden vom FC Neukirch- Egnach, FC Pfyn und FC Rickenbach gestellt. Im Thurgauer Fussballverband gibt es 34 Sportschüler, 390 Teams, 7198 Spieler und 1086 Funktionäre. Gerade die vielen Funktionäre leisten im ganzen Kanton wertvolle Freiwilligenarbeit in den Bereichen Integration und Freizeitgestaltung. Beherzte Pfader befreien Rapunzel aus ihrem Turm Sulgen. Am Samstag lud die Pfadi Buchenberg AachThurLand zu einem Schnuppernachmittag ein. Die Aufgabe der Teilnehmer bestand darin, Rapunzel aus ihrem Turm zu befreien. Monika Wick Rapunzel sitzt in ihrem Turm und jammert herzerweichend. «Ich will abe zu eu und mit eu spiele», ruft sie mehrmals. Als ein Helikopter über ihrem Turm kreist, fleht sie sogar ihn an, sie zu retten. Doch alles Jammern und Flehen hilft nichts, Rapunzel sitzt in ihrem Turm fest. Ihre letzte Hoffnung sind die Kinder, die unterhalb des Turms spielen. Sie sollen mithelfen, den Schlüssel zum Turm zu finden, um Rapunzel zu befreien. In Wirklichkeit ist Rapunzel Rebecca Bruggmann, die auf dem Dach des Heims der Pfadi Buchenberg AachThur Land beim Sportplatz «Im Grund» sitzt. Für den Schnuppernachmittag der Pfadi schlüpfte sie zusammen mit ihren Leiterkollegen in die Rollen von Rapunzel, Prinz Flynn Rider, Turmwächterin Henriette, Hofkoch Ivan oder der bösen Stiefmutter. Neu disponiert «Heute hätte eigentlich der kantonale Pfaditag stattfinden sollen. Da er aber abgesagt werden musste, führen wir einen Schnuppertag durch», erklärte Abteilungsleiterin Flavia Mühlethaler. Das Programm, das die Leiter vorbereitet hatten, schien den Kindern zu gefallen. Schon bei der Ankunft beim Pfadiheim amüsierten sie sich über die verschiedenen Charaktere, von denen sie erwartet wurden. Etwas zögerlicher zeigten sich die Kinder, die zum ersten Mal an einem Pfadinachmittag teilnahmen. Bei einigen flossen gar bittere Tränen. Trotz des Schlachtrufes «Rixus, Pixus, eins zwei drei, jetzt beginnt die Heulerei» versiegten diese aber bald. Zusammen gelingt es Rapunzel übergibt den Pfadern einen Hinweis zum Finden des Schlüssels. Bild: mwg Inbrünstig beteiligten sich die Kinder, darunter zirka 15 Neulinge, an den zu bewältigenden Aufgaben zur Befreiung von Rapunzel. Neben einer Runde Schnappball zum Üben der Reaktion mussten die Kinder verschiedene Rätsel lösen. Ihre Bemühungen wurden belohnt. Nach zweieinhalb Stunden erfüllten sie Rapunzels Wunsch und befreiten sie aus dem Turm. Lean besucht die Pfadi seit etwa zwei Jahren. Besonders schätzt der neunjährige Junge aus Sulgen das gemeinsame Spielen im Wald. «Pfadi isch eifach cool», fasst er zusammen.
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